Benidorm. Marko Pjaca hätte auch nach Wolfsburg gehen können - aber er wollte unbedingt nach Schalke. Nicht nur Ex-S04-Kapitän Benedikt Höwedes gratuliert.
Vor seinem Trainingsdebüt am Freitag war Schalkes Leihspieler Marko Pjaca bereits im Bilde. Der von Juventus Turin ausgeliehene Kroate hatte sich am Abend zuvor ausführlich mit Schalkes serbischem Abwehrspieler Matija Nastasic über System, Anforderungen und taktische Finessen unterhalten. Nastasic: „Wir machen Marko den Einstieg hier so leicht wie möglich. Ich helfe ihm natürlich bei allem, weil wir uns bestens verständigen können.“
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Pjaca hat trotz seiner nur halbjährigen Ausleihe bei den Königsblauen viel vor. „Ich will Schalke helfen, oben zu bleiben. Erst am Ende der Saison denke ich an die WM“, so Pjaca. Die Chancen, mit Kroatien beim Turnier in Russland dabei zu sein, erhöhen sich mit jedem starken Auftritt in der Bundesliga. Bei der Europameisterschaft 2016 war Pjaca in drei Gruppenspielen dabei. Ein paar Monate später wurde sein Höhenflug gestoppt. Kreuzbandriss im rechten Knie, ein halbes Jahr Pause. „Die Verletzung liegt hinter mir. Ich bin hundertprozentig fit und freue mich auf Schalke“, sagt Pjaca.
Sein Berater Marko Naletilic sieht das Leihgeschäft mit Schalke als „Win-Win-Situation“ und stellt fest: „Markos große Qualität ist seine Schnelligkeit und seine Vielseitigkeit. Er kann in der Offensive alle Positionen ausfüllen. Er hat Tempo und Power und Klasse. Bei Juventus Turin wird er schon als Star angesehen, auch wenn er 2017 Pech mit der Verletzung hatte.“
Höwedes wohnte mit Schalke-Leihspieler Pjaca im selben Appartment-Haus
Der italienische Rekordmeister stattete Pjaca mit einem Vertrag über viereinhalb Jahre aus und ist nicht bereit, den Spieler zu transferieren. Die Juve-Verantwortlichen trauen dem Kroaten Großes zu. Sein Berater Naletilic sagt gegenüber dieser Zeitung: „Pjaca kann den Unterschied ausmachen. Das ist genau der Grund, warum Schalke ihn jetzt geholt hat.“ Trainer Domenico Tedesco erwartet durch Marko Pjaca eine erhebliche Verbesserung. „Domenico Tedesco hat mir seine Pläne und Ideen erzählt. Ich war sofort überzeugt“, so Pjaca. Zusätzliche Informationen holte er sich von Benedikt Höwedes. Der von Schalke an Juventus ausgeliehene Verteidiger wohnte mit Pjaca im selben Appartment-Haus. „Nicht nur Höwedes hat ihm Tipps gegeben und zum Wechsel gratuliert, sondern auch seine Landsleute Ivan Rakitic vom FC Barcelona sowie Andrej Kramaric aus Hoffenheim haben sich sehr positiv zur Ausleihe nach Schalke geäußert. Das hat Marko sehr gefreut und bestärkt“, versichert Marko Naletilic.
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Da die Bundesliga seit Jugendtagen die Lieblings-Spielklasse von Wirbelwind Pjaca ist, passt der Wechsel für ihn optimal. Auch der VfL Wolfsburg war beim 22-Jährigen noch als Interessent im Rennen, aber Berater Naletilic wollte sich nicht auf langwierige Pokerspiele einlassen. „Es gab neben Wolfsburg noch mehrere andere Interessenten, aber wir haben von Beginn an mit Schalke 04 auf einer Linie gelegen. Die Gespräche mit Trainer Tedesco und Manager Heidel waren sehr positiv.“ Jetzt soll Marko Pjaca dazu beitragen, dass es für Schalke 04 positiv in der Bundesliga weitergeht. Sollten beide Seiten rundum zufrieden sein, wäre eine Verlängerung der Ausleihe nicht ausgeschlossen.