Benidorm. Cedric Teuchert ist schon da, Marko Pjaca hat den Medizincheck bereits bestanden. Die Schalker versprechen sich einiges von ihren Zugängen.
Nach dem ersten Training nahm Domenico Tedesco seinen Neuzugang Cedric Teuchert kurz in den Arm. Eine Geste, die zeigen sollte: Gut gemacht. Schalke wird seinen Kader für die Rückrunde mit zwei Profis verstärken, die absolute Wunschspieler des Trainers sind. Während der Ex-Nürnberger Teuchert am Donnerstag im Trainingslager in Benidorm schon munter mitmischen konnte, waren bei Marko Pjaca, der von Juventus Turin ausgeliehen wird, noch letzte Formalitäten zu klären. Mittlerweile hat der 22-jährige Kroate den obligatorischen Medizincheck bestanden, er soll voraussichtlich an diesem Freitag erstmals mit der Mannschaft trainieren. Pjaca ist einer, von dem sich Tedesco auf der Stelle eine erhebliche Verstärkung verspricht.
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Manager Christian Heidel erzählt in Benidorm genüsslich, wie begeistert der Trainer war, als der Name Pjaca das erste Mal in der internen Diskussion über mögliche Winter-Transfers auftauchte. “Er hat gesagt: Wenn es eine Möglichkeit gibt, diesen Spieler für die Rückrunde zu bekommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns extrem verbessern können, sehr, sehr groß.” Womit auch die Frage beantwortet ist, welchen Sinn eine Ausleihe für ein halbes Jahr ohne Kaufoption macht: Marko Pjaca soll sofort helfen und beim Kampf um einen Platz für die Champions League vielleicht den Unterschied machen.
Schalke-Trainer Tedesco kennt den italienischen Spielermarkt genau
Über mehr als ein Geschäft bis zum Sommer wurde bei dem Deal bisher nicht gesprochen, weil es für Schalke finanziell nicht darstellbar wäre: Juventus hat für den Kroaten vor eineinhalb Jahren 23 Millionen Euro bezahlt, plant außerdem für die Zukunft weiter mit Pjaca. Aber laut Heidel ist es “nicht ausgeschlossen”, dass der Leihvertrag im Sommer noch einmal um ein weiteres Jahr verlängert wird. Vorerst übernimmt Schalke das Gehalt des Profis und zahlt Juve eine Leihgebühr von 800.000 Euro.
Tedesco, der ja Deutsch-Italiener ist, kennt den italienischen Spielermarkt genau und hat sich daher so für Pjaca ins Zeug gelegt - Schalke verlässt sich auf das Urteil des Trainers. “Domenico”, erklärt Heidel, “beschäftigt sich mit Neuzugängen genauso akribisch wie mit der Mannschaft und mit der Taktik.” Darauf ist Verlass.
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Interessant in diesem Zusammenhang, wie Tedesco mögliche neue Spieler für einen Wechsel nach Schalke bearbeitet: Er fängt sie nicht mit Lob und Komplimenten ein, sondern er zeigt ihnen auf, wie sie auf Schalke besser werden können. Heidel berichtet: “Domenico sagt den Spielern in dem Gespräch, in dem er sie für Schalke begeistern will, auch das, was sie alles falsch machen. Er zeigt ihnen Szenen, in denen sie sich anders verhalten müssen, um ein guter Spieler für Schalke zu werden.” So würde der Spieler spüren, dass ihn die Zusammenarbeit weiterbringt. Pjaca, der nach einem Kreuzbandriss in Turin den Anschluss verpasste, will unbedingt mit Kroatien zur WM. Und Teuchert will den Sprung aus der zweiten Liga in die Bundesliga schaffen. “Er hat einen genauen Plan, wie er mich verbessern will”, sagt Teuchert.
Auch die Frage, welchen Sinn Teucherts Verpflichtung macht, lässt sich leicht beantworten: Mit einem U21-Nationalspieler, der für eine Million Euro Ablöse kommt und sich weiterentwickeln will, kann man nicht viel falsch machen. Wenn er sich an Tedescos Plan hält, wird er seine Spielanteile bekommen, obwohl Schalkes Offensivabteilung jetzt hochkarätig besetzt ist: Neben den Neuzugängen gibt es noch Burgstaller, Di Santo und Embolo fürs Zentrum sowie Harit und Konoplyanka für die Außenbahnen. Eng werden könnte es da vor allem für Di Santo, und Marko Pjaca könnte auf der linken Seite der bessere Konoplyanka sein. Denn der Kroate soll Schalke ja sofort verstärken und den Unterschied ausmachen.