Essen. Sollte Leon Goretzka Schalke 04 Richtung Bayern München verlassen, wäre das für S04 kein Grund, um ins Jammertal zu steigen. Ein Kommentar.
2001 gab es einen Spieler namens Michael Ballack. Er war damals 25 Jahre alt und spielte bei Bayer Leverkusen gerade die beste Bundesligahinrunde seiner Karriere. Einen Tag vor Heiligabend kam die Nachricht, dass der Mittelfeldstar im Sommer 2002 zu Bayern München wechseln würde. Leverkusens damaliger Manager Reiner Calmund reagierte so: „Wir bedauern das. Aber wir ziehen jetzt keinen schwarzen Traueranzug an.“
Goretzka sollte zu einer Schalker Fußball-Legende aufgebaut werden
Sollte nun auch Schalke seinen besten Spieler an den Rekordmeister verlieren, wäre das schmerzvoll. Aber es wäre kein Grund, um ins Jammertal abzusteigen.
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Der Klub hat schließlich alles versucht, um Goretzka die Entscheidung so schwer wie nur möglich zu machen. Neben einem Rekordgehalt sollte der Mittelfeldspieler zu einer Schalker Fußball-Legende aufgebaut werden. Offensichtlich hat sich der 22-Jährige dagegen entschieden. Das ist – Schalke-Anhänger werden es nicht gerne lesen – auch sein gutes Recht.
Die kommenden Wochen werden für Goretzka zum größten Charaktertest seiner noch jungen Fußballkarriere. Die Anhänger werden jede seiner Aktionen kritisch beäugen. Sie werden darauf schauen, ob der Spieler in seinen letzten Monaten tatsächlich noch einmal alles für seinen Klub herausholt, was in ihm steckt.
Wenn Goretzka den Test besteht, kann er Schalke erhobenen Hauptes verlassen.