Düsseldorf/Benidorm. Schalkes Leon Goretzka soll sich nach Medienberichten für einen Wechsel zum FC Bayern entschieden haben. Doch klar ist wohl noch nichts.
Als die Profis des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 um 15.45 Uhr das Terminal des Düsseldorfer Flughafens betraten, um für Tui-Flug X2 8978 nach Alicante einzuchecken, lief das nahezu unbemerkt ab. Während mehrere Dutzend Fans und Klub-Sympathisanten am normalen Check-In-Schalter anstanden, war für die Profis ein exklusiver Extra-Bereich reserviert. Auch ohne direkten Kontakt zu den Spielern war Leon Goretzka das Hauptthema der Diskussionen am Schalter. Ein Teil der Fans, die mit den königsblauen Profis in der selben Maschine saßen, wirkte angesichts des in spanischen Medien vermeldeten Goretzka-Wechsels zum FC Bayern München resigniert. Einige andere Anhänger setzen nach wie vor auf den Faktor Hoffnung. Sie glauben weiter an einen Goretzka-Verbleib beim Malocherklub.
Schalke-Manager Heidel betont gutes Verhältnis zu Goretzka und Berater Neubauer
Pünktlich zum Jahreswechsel hatte die Zeitung Marca die Meldung verbreitet, dass der von Real Madrid und FC Barcelona umworbene Goretzka nicht nach Spanien wechselt, sondern sich angeblich für den Schritt zum FC Bayern München entschieden haben soll. Goretzka selbst sagte vor dem Abflug ins Trainingslager nichts öffentlich. Dafür überschlugen sich auf seinem Instagram-Account die Kommentare. Einige Follower verabschiedeten sich vom Mittelfeldspieler, andere schickten Beschimpfungen hinterher, wieder andere bitten ihn darum, doch auf Schalke zu bleiben.
Klar ist im Moment nur, dass nichts klar ist.
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Goretzkas Berater Jörg Neubauer dementierte am Neujahrstag eine Entscheidung zugunsten des FC Bayern München. Auch Schalkes Sportvorstand Christian Heidel, der erst mit zweitägiger Verspätung aus dem kurzen Winter-Urlaub nach Benidorm anreisen wird, schüttelte den Kopf. Keine Einigung mit Bayern. Und schon gar keine entsprechende Nachricht der Goretzka-Seite an Heidel. Der S04-Manager hatte schon mehrfach das hervorragende Verhältnis zu Neubauer und Goretzka betont. Heidel geht fest davon aus, als einer der Ersten zu erfahren, wie die Goretzka-Entscheidung für die Zeit ab Juli 2018 ausfallen wird. Axel Schuster, Direktor Sport bei Schalke 04, sagte zu dieser Redaktion: „Wir kennen die Faktenlage - und die ist unverändert. Wir sind ganz entspannt.“
Bis zum Saisonschluss steht der begehrte 22-jährige Goretzka noch bei den Schalkern unter Vertrag und soll mit seiner Dynamik und seinen Qualitäten dazu beitragen, dass Schalke nach einer Durststrecke im vergangenen Jahr (Platz zehn) wieder an die begehrten europäischen Fleischtöpfe herankommt.
Trainer Domenico Tedesco, der ein ausgesprochenes Vertrauensverhältnis zu Goretzka pflegt und mit seiner begeisterungsfähigen Art als eine Art Trumpfkarte im Goretzka-Poker angesehen wird, hätte sich vor dem Start ins einwöchige Trainingslager etwas mehr Ruhe gewünscht. So startete der Tabellenzweite der Bundesliga gleich mit hektischer Betriebsamkeit in die Sonne Spaniens – und konnte noch nicht einmal etwas dafür. Nicht ausgeschlossen, dass die Konzentration durch die Wirrungen um Goretzka zumindest etwas in Mitleidenschaft gezogen wird.