Gelsenkirchen. . 17 Spieler haben Schalke dieses Jahr verlassen, nicht alle haben es gut getroffen. Aber Kolasinac und Choupo-Moting sind Stammspieler in England.

Dass einer wie er niemals so ganz geht, zeigte Klaas-Jan Huntelaar an einem nicht ganz unwichtigen Tag im November. Vor dem Derby meldete sich Schalkes Stürmer-Legende aus seiner niederländischen Heimat zu Wort und wandte sich in einem Video an seine ehemaligen Teamkollegen. „Ey, Jungs, wach werden“, übermittelte der „Hunter“ und sagte: „Derby-Day. Schönstes Spiel – genießt es und macht die fertig.“ Huntelaar, der sieben Jahre lang seine Tore auf Schalke schoss, hat die Königsblauen halt immer noch im Blick.

Tore schießt Huntelaar immer noch

Ihm selbst geht es nach seiner Rückkehr zu Ajax Amsterdam: Ordentlich. In seinem ersten halben Jahr hat er 14 Ligaspiele für Ajax bestritten, dabei sechs Tore erzielt und sieben weitere vorbereitet. Hinzu kommen vier Einsätze in den Pokal-Wettbewerben, viermal wurde er allerdings auch gar nicht berücksichtigt. Doch mit 34 Jahren hat er sich seinen Wunsch erfüllt, nach dem Abschied von Schalke die Karriere in der Heimat auf gutem Niveau fortsetzen zu können – auch wenn Ajax in der Liga fünf Punkte hinter Spitzenreiter PSV Eindhoven liegt und es mit dem Meistertitel für den „Hunter“ vielleicht wieder nichts wird. Hin und wieder hat er auch noch Kontakt zu alten Schalker Weggefährten.

Ex-Publikumsliebling Klaas-Jan Huntelaar ist einer von insgesamt 17 Spielern, die Schalke vor dieser Saison verlassen haben. Am besten getroffen hat es wohl Sead Kolasinac, der beim FC Arsenal in England einen furiosen Start hatte und bislang auf 15 Einsätze in der Premier League (1 Tor) kommt. Allerdings: Zuletzt wurde er bis zum Spiel am Donnerstagabend bei Crystal Palace dreimal in Folge überhaupt nicht mehr berücksichtigt. Ebenfalls Stammspieler in der englischen Premier League ist Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting beim Mittelfeldteam von Stoke City (19 Ligaspiele/ 4 Tore).

Nicht alle sind durchgestartet

Ansonsten sind aber nur die wenigsten Ex-Schalker bei ihrem neuen Verein richtig durchgestartet. Als Beispiel mag Johannes Geis dienen, der beim FC Sevilla in Spanien eine lange Anlaufzeit brauchte, um überhaupt auf seine Einsätze zu kommen. Inzwischen hat er zehn Pflichtspiele (davon sieben in der spanischen Liga) für Sevilla absolviert – zuletzt zählte er immerhin zum Stamm. Benedikt Höwedes, ebenso wie Geis kurz vor Transferschluss ins Ausland gewechselt, ist nach wie vor verletzt und hat erst einmal für Juventus Turin in der Serie A gespielt. Abdul Rahman Baba hat seinen Kreuzbandriss, den er sich vor einem Jahr beim Afrika Cup zuzog, immer noch nicht auskuriert und wartet auf sein Comeback beim FC Chelsea. Unbefriedigend auch das erste halbe Jahr für Timon Wellenreuther in der ersten holländischen Liga bei Willem II Tilburg: Der junge Torwart verlor nach sieben Liga-Einsätzen seinen Stammplatz und ist seit Oktober raus.

Badstuber bekommt gute Kritiken

Innerhalb der Bundesliga sind drei Ex-Schalker gewechselt – für Fabian Giefer eine völlige Sackgasse: Beim FC Augsburg, wo der frühere Fährmann-Vertreter die Nummer eins werden wollte, wurde er in der Bundesliga noch gar nicht berücksichtigt und kam nur zweimal in der Regionalliga zum Einsatz. Dagegen sind Dennis Aogo (14 Bundesliga-Einsätze) und Holger Badstuber (12 Bundesliga-Einsätze/ 1 Tor) Stammspieler beim VfB Stuttgart; besonders Badstuber, in der vergangenen Rückrunde als Leihgabe auf Schalke, bekommt auch gute Kritiken und zählt laut Fachmagazin Kicker zu den notenbesten Feldspielern der Bundesliga. Auf Schalke hat man davon wenig gesehen.

Sechs frühere Schalker sind in der 2. Liga gelandet. Die meisten Einsätze hat Leihgabe Haji Wright beim SV Sandhausen (12 Spiele/ 1 Tor) – allerdings wurde der US-Amerikaner seit Oktober nicht mehr für die Startelf berücksichtigt. Felix Platte kommt auf neun Spiele (2 Tore) für Darmstadt 98, Sidney Sam auf acht Ligaspiele für den VfL Bochum. Ganz anders vorgestellt hatten sich Atsuto Uchida (Union Berlin) und Phil Neumann (FC Ingolstadt) ihre Wechsel – beide wurden nur zweimal in der 2. Liga berücksichtigt. Und auch Luke Hemmerich (fünf Ligaspiele, ein Einsatz im DFB-Pokal) hat beim VfL Bochum noch nicht den großen Schritt in seiner Entwicklung gemacht; er soll ja in der nächsten Saison nach Schalke zurückkehren. Das gilt auch für Bernard Tekpetey, der nach Österreich zum SC Altach ausgeliehen ist und bisher auf zwölf Pflichtspiele (drei Tore) kommt.