Gelsenkirchen. . Schalke will den Kader im Winter nur um einen oder zwei Spieler ergänzen. Heidel stimmt sich mit Tedesco ab: „Der Trainer ist sehr realistisch.“

Seinen Wunsch zum Fest, zumindest den öffentlich geäußerten, hat sich Domenico Tedesco erfüllt. „Ich brauche auf jeden Fall mal eine wärmere Winterjacke”, hatte Schalkes Trainer mit einem Grinsen gesagt, als es darum ging, welche Wünsche er an Christian Heidel herantragen würde – eigentlich ging es um den Wunsch nach Verstärkungen. Aber frieren muss Tedesco zumindest jetzt nicht mehr. Die neue Jacke ist da – „und die”, berichtet Schalkes Manager, „hat er sich sogar selbst gekauft...”

Die kleine Episode zeigt: Heidel und Tedesco gehen sehr entspannt in die anstehende Winter-Transferperiode, die offiziell ja erst am 1. Januar beginnt. Manager und Trainer haben sich ausgetauscht, was zu tun ist, um den Schalker Kader für die Rückrunde zu optimieren. „Unser Trainer ist da sehr, sehr realistisch”, sagt Heidel: „Der kommt nicht mit Wünschen, die sowieso nicht gehen.” Tedesco präzisiert: „Jeder Trainer will seinen Kader weiterbringen, ich bin da keine Ausnahme. Wenn wir Bedarf haben und der Markt entsprechendes hergibt, werden wir zuschlagen.”

Nürnbergs Teuchert ein Kandidat

Es wird aber keine großen Eingriffe ins Mannschaftsgefüge geben. Coke hat Schalke bereits verlassen und spielt in der Rückrunde für UD Levante, dafür werden ein oder zwei neue Spieler kommen. Eventuell ein Backup für Bastian Oczipka auf der linken Mittelfeldseite, wobei Vorjahres-Leihgabe Abdul Rahman Baba immer noch nicht fit ist und daher nicht helfen kann. Dazu vielleicht noch ein junger Stürmer; im Gespräch ist der Nürnberger Cedric Teuchert. Mittelfeldspieler Abdoulaye Toure vom FC Nantes gilt wie auch Hoffenheims Stürmer Mark Uth erst als Kandidat für die neue Saison. Heidel: „Wir möchten den Kader weiter klein und kompakt halten. Es macht überhaupt keinen Sinn, während einer guten Entwicklung jetzt fünf Spieler auszutauschen.”

Neben Coke will nur Avdijaj weg

Neben Coke möchte auch Donis Avdijaj, den Tedesco vor der Saison bereits aus dem Profikader gestrichen hat, Schalke noch verlassen – mehr Spieler werden nach dem derzeitigen Stand nicht gehen, weil der Kader ohnehin klein ist. Auch bei Leon Goretzka ist ein Verkauf in der Winterpause auszuschließen – selbst wenn der Nationalspieler in den kommenden Tagen eine Entscheidung gegen eine Vertragsverlängerung auf Schalke bekanntgeben sollte. Für Schalke würde sich ein Verkauf nicht rechnen, da Goretzkas ehemaliger Verein VfL Bochum gemäß einer Vertragsklausel noch an einer Ablösesumme partizipieren würde – dann soll er Schalke lieber in die Champions League schießen. Goretzka hatte Anfang Dezember gesagt, dass seine Zukunft nun bald geklärt sein wird: „Es wird jetzt nicht noch tief in den Januar hineingehen.” Max Meyer hingegen will sich erst im März entscheiden, ob er das Schalker Angebot zur Vertragsverlängerung annimmt. Heidel sieht auch diesen Personalien gelassen entgegen: „Ich liege jetzt nicht schlaflos im Bett, weil irgendwann eine Entscheidung kommt. Außerdem bin ich immer Optimist.”

Schalke ist mit dem kleinen Kader in dieser Saison bisher gut gefahren, weil es bis auf Bentaleb, Goretzka und Insua keine großen Ausfälle gab. Positiver Nebeneffekt: Die Personalkosten wurden auf 48 Millionen Euro plus Prämien heruntergefahren – eine Einsparung von 30 Millionen Euro.

Das Budget passt in den Rahmen

Auch das Budget für Wintertransfers wird diesen Rahmen nicht sprengen. „Ich bin nicht der Typ, der sagt: Ich brauche mehr Geld – weil ich ja weiß, wieviel Geld wir haben”, erklärt Heidel: „Damit muss und kann ich umgehen.” Bezogen auf die Wintertransfers heißt das: „Der Trainer hat sportliche Ideen und ich versuche sie dann umzusetzen mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten, die wir haben.” Die Winterjacke hat Tedesco ja schon bekommen – und sogar aus eigener Tasche bezahlt...