Mönchengladbach. . Schalkes Manager Christian Heidel imponierte der Auftritt in Gladbach. Er kündigt für die Winterpause nur maßvolle Verstärkungen an.

Natürlich trauerten sie alle noch ein wenig der Chance aus der 88. Minute nach. Daniel Caligiuri hatte sich den Ball in der eigenen Hälfte erkämpft, gemeinsam mit Guido Burgstaller und Yevhen Konoplyanka liefen die Schalker zu Dritt auf zwei Mönchengladbacher Abwehrspieler zu, doch dann kam Yann Sommer aus seinem Tor geeilt und machte sich gegen den Schuss von Burgstaller ganz breit – das hätte der Schalker Sieg in Mönchengladbach sein können. „Ärgerlich“, sagte Caligiuri anschließend, „nach dieser Aktion hätte ich gerne einen Dreier mitgenommen.“ Doch auch mit dem 1:1 konnte Schalke gut leben.

Reaktion auf Dinge, die nicht nach Wunsch laufen

Auch Manager Christian Heidel sah Schalke in einem Top-Spiel „am Ende dem Sieg näher“, aber damit hielt er sich nicht lange auf. Ihm imponierte, wie Schalke nach einer schwierigen ersten Halbzeit „wiederauferstanden“ war. Zunächst hatte die von Trainer Domenico Tedesco vorgenommene Umstellung auf eine Vierer-Abwehrkette nicht den gewünschten Erfolg gebracht, dann geriet Schalke nach einer Ecke durch ein Tor von Christoph Kramer in Rückstand (24.) und hätte auch ein 0:2 kassieren können – diesmal stand der Video-Beweis den Gelsenkirchenern zur Seite.

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Schalkes Abwehrchef Naldo
Von Manfred Hendriock, aufgezeichnet in der Mixed Zone

Doch wie schon beim Derby zeigte Schalke vorzügliche Nehmer-Qualitäten und die Klasse, mit Erfolg auf Dinge zu reagieren, die nicht nach Wunsch laufen. „Ich finde, was unsere Jungs da in der zweiten Halbzeit abgezogen haben, auch vom kämpferischen Einsatz, ist einfach überragend“, lobte Heidel. Völlig wurscht, dass der Ausgleich aus einem Eigentor von Jannik Vestergaard resultierte: Verdient war das 1:1 allemal.

Diese Serie „macht man auch nicht jdes Jahr“

Seit neun Spielen ist Schalke damit in der Bundesliga ungeschlagen, nimmt man den DFB-Pokal dazu, sind es gar zehn Pflichtspiele am Stück – „eine solche Serie“, betont der Manager, „macht man auch nicht jedes Jahr.“ Eine Entwicklung, die Abwehrchef Naldo daran festmacht, dass Schalke im März bei der 2:4-Niederlage in der Bundesliga in Mönchengladbach noch wie eine Primel eingegangen war: „Damals war das hier gar nichts von uns. Aber jetzt hat Gladbach auch gemerkt, dass wir eine stabile Mannschaft sind.“ Und diese Stabilität soll erhalten bleiben: Deswegen kündigt Heidel für die im Januar anstehende Transferperiode nur maßvolle Eingriffe ins Mannschaftsgefüge an.

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„Es macht überhaupt keinen Sinn, in einer guten Entwicklung jetzt fünf Spieler auszutauschen. Es muss keiner glauben, dass wir mit dem Einkaufswagen durch die Gegend fahren“, sagt Heidel. Auf Nachfrage der WAZ bestätigte er, dass im Winter vielleicht ein oder zwei neue Spieler kommen könnten, nicht drei oder vier. Der Kader soll weiter klein und kompakt bleiben, weil sich das bewährt hat.

Beim Werben um Uth nicht allein

Anders kann es aussehen, wenn Schalke in der kommenden Saison durch eine Europapokal-Teilnahme wieder mehr Spiele haben sollte. Ein Szenario, das durch Auftritte wie in Gladbach nicht unwahrscheinlicher wird. Der Hoffenheimer Mark Uth ist ein Kandidat, mit dem sich Schalke beschäftigt – aber es gibt auch andere Vereine, die mit dem ablösefreien Stürmer reden, vermutet Heidel: „Das kann ich mir nicht anders vorstellen.“