Gelsenkirchen. . Max Meyer ist beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg einer der besten Schalker. Zu seiner Zukunft über 2018 hinaus hält er sich jedoch bedeckt.
Max Meyer trägt bei Schalke 04 die Rückennummer 7. Damit hat er früher im Mittelfeld als Achter gespielt. Sein Lieblings-Arbeitsgebiet ist eigentlich die klassische Zehner-Rolle. Als Mann, der die Bälle verteilt, der für Kreativität sorgt, der die Stürmer einsetzt. Meyer war in der vergangenen Saison unter Markus Weinzierl nicht mehr als Ideengeber gefragt und schob viel Frust. Seine Zeit schien abgelaufen, bis Neu-Trainer Domenico Tedesco eine Idee kam: Max Meyer als Sechser.
Ausgleich in der Nachspielzeit
Auch beim 1:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg spielte der Blondschopf, der sich vor ein paar Wochen die Haare kurzraspeln ließ, stark als technisch versierter Brandbekämpfer im defensiven Mittelfeld. Nach Nabil Bentalebs verwandeltem Strafstoß (41.) roch es nach Sieg, aber Wolfsburg glich durch Divock Origi (90+3) zum 1:1 aus. „Frustrierend“ fand Meyer das, was aber nicht für die Einschätzung seiner eigenen Leistung gilt. Meyer zählte erneut zu den stärksten Schalkern. „Es macht mir sehr viel Spaß auf der Sechser-Position“, sagt er, „ich kann von hinten heraus das Spiel machen.“
Meyer hat trotz des verpassten Heimsiegs wieder großen Spaß am Fußball. Sein Vertrag läuft am 30. Juni 2018 aus. Kürzlich, als er auch unter Tedesco seinen Platz noch nicht gefunden hatte, gab es für ihn keinen Grund, Vertragsgespräche mit den Königsblauen zu führen. Im schnelllebigen Fußball-Geschäft geht es rasant zu. Meyer ist das beste Beispiel. „Ich habe zwar vor der Saison gesagt, dass ich ein neues Angebot nicht annehme, aber ich habe nie gesagt, dass ich den Verein verlasse“, erklärt Meyer.
Meyer: „Über die Zukunft mache ich mir noch keinen Kopf"
Damit macht er den Fans Hoffnung, dass es doch eine Schalke-Zukunft mit dem neuen, verbesserten Meyer gibt. Schließlich stammt der 22-Jährige aus der hauseigenen Knappenschmiede. Auf diese Spieler wird bei den Königsblauen besonders geachtet. Sie genießen, sobald sie es einmal bei Schalke in den Profi-Bereich geschafft haben, von jeher hohes Ansehen bei den Anhängern. „Über die Zukunft“, stellt Max Meyer fest, „mache ich mir noch keinen Kopf. Ich konzentriere mich auf das Jetzt.“
Meyer hat mittlerweile auch das Rustikale gelernt. Ließ er sich früher oft leicht abdrängen, packt er jetzt selbst die härtere Gangart aus und lässt seinen Gegner schon mal über die Klinge springen. Die meisten Duelle löst Meyer aber nicht mit der Sense, sondern mit Finesse. Und dann kommt seine Stärke zum Tragen: den eroberten Ball schnell und mit größtmöglicher Präzision zum Mitspieler passen.
Meyer schaut immer Champions League
Der ehemalige Jugendspieler des MSV Duisburg hat in den vergangenen Wochen viel an sich gearbeitet, spult mit einem Privat-Trainer Zusatz-Einheiten ab. „Ich habe an meinem Defensivverhalten gearbeitet, bin aber noch in der Lernphase. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen“, sagt Meyer. Immer, wenn die Champions League im TV läuft, schaut Meyer interessiert zu, was die Sechser so machen. „Da gibt es Anschauungs-Unterricht“, sagt er und guckt besonders auf Marco Verratti von Paris St. Germain. Der defensive Mittelfeldspieler ist 24 Jahre alt und 1,65 Meter groß. Meyer: „Er hat eine ähnliche Statur wie ich.“ Meyer misst 1,73 Meter. Nur beim Marktwert gehen die Werte deutlich auseinander. Meyer liegt bei 14 Millionen, Verratti bei 60 Millionen Euro. Aber Meyer fängt ja auch gerade erst als Sechser an.