Gelsenkirchen. Der FC Schalke hat gegen den VfL Wolfsburg 1:1 gespielt. Zwei Elfmeter wurden gegeben, einer nicht. Und am Spielfeldrand zofften sich die Manager. Die Analyse.
Der Elfmeter Nummer eins: Christian Heidel vermutete zunächst ein Handspiel der Wolfsburger, nachdem Schiedsrichter Markus Schmidt per Video-Beweis in der 43. Minute auf Elfmeter für Schalke entschied. Doch der Grund war ein Klammern von Wolfsburgs Guilavogui gegen Thilo Kehrer. Schalkes Verteidiger war ehrlich: “Den kann man geben, muss man aber nicht geben. Es ist nicht unbedingt nötig, dass da der Videoschiedsrichter eingreift, weil es kein klarer Elfmeter war.” Nabil Bentaleb verwandelte zur 1:0-Führung - seine beste Aktion. Für Bentaleb war es der dritte Elfmeter-Treffer in dieser Saison zum 1:0 (vorher auch gegen Leipzig und Stuttgart), für Schalke sogar bereits der vierte (Goretzka verwandelte in Berlin).
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Der Elfmeter Nummer zwei: Wieder ein Video-Elfer - diesmal war Schalke überrascht, dass der Schiri nach dem Einsatz von Naldo gegen Gerhardt eingriff. “Wenn man anfängt, solche Luftzweikämpfe abzupfeifen, macht man den Sport kaputt”, schimpfte Ralf Fährmann: “Naldo trifft ja klar den Ball.” Heidel gab zu bedenken, dass dieser Naldo-Zweikampf eigentlich kein Fall für den Video-Assistenten sei, weil dieser ja nur bei klaren Fehlentscheidungen einschreiten soll - aber er räumte auch ein: “Wenn ich Wolfsburger wäre, hätte ich mich auch beschwert, wenn er nicht gegeben worden wäre.” Mario Gomez schoss den Elfmeter aber hoch übers Tor, weil er beim Schuss ausrutschte - das Problem mit dem rutschigen Rasen in der Arena wird im Winter wieder hochkommen.
Der Elfmeter, der nicht gepfiffen wurde: Kurz vor Schluss sprang Thilo Kehrer der Ball im Strafraum an die Hand - hier schritten weder der Schiedsrichter noch der Video-Assistent ein. “Strittig” nannte Kehrer diese Szene: “Ich gehe mit dem Kopf zum Ball, aber der Ball springt mir erst gegen die Hand und dann an den Kopf.” Auch hier für den Schalker Verteidiger ein Kann-Elfmeter: “Wenn man die anderen zwei Elfmeter sieht, dann kann man den vielleicht geben, muss man aber nicht.” Selbst mit Video-Hilfe gibt es keine klare Linie - und das ist das Ärgerliche.
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Der Manager-Zoff am Rande: Das Gehabe von Wolfsburgs Jung-Manager Olaf Rebbe ging Schalkes Manager Christian Heidel gehörig gegen den Strich: “Er war 90 Minuten mit nichts einverstanden, was irgendwie gegen Wolfsburg gepfiffen wurde - mit nichts. Bei jeder Entscheidung”, schimpfte Heidel. Weil Rebbe die ganze Zeit wie ein HB-Männchen hin- und her hüpfte, nahm sich Heidel den jungen Kollegen zwischendurch mal zur Brust: “Ich finde einfach, dass sich das nicht gehört.” Heidel verstand nicht, warum der Wolfsburger nicht auf die Tribüne geschickt wurde. Sein Eindruck: “Es nimmt so ein bisschen Einzug, dass die Manager jetzt auf die Bank gesetzt werden, um von der ersten bis zur 90. Minute die Schiedsrichter zu beeinflussen.” Er selbst will dieses Spielchen aber nicht mitmachen, um einen Ausgleich zu schaffen: “Das ist nicht so meine Art.”