Wiesbaden. . Nach dem 3:1 in Wiesbaden hat Burgstaller nur einen Wunsch: „Ein Heimspiel in der nächsten Runde“. Di Santo trifft nach 599 Tagen wieder.

Schalkes eingewechselter Stürmer Breel Embolo tauchte fünf Minuten nach Abpfiff nur mit Badelatschen und Shorts bekleidet im Kabinengang auf. Sein Trikot hatte er nach dem 3:1 (1:0)-Sieg im DFB-Pokal beim SV Wehen Wiesbaden einem gegnerischen Spieler geschenkt.

Embolo huschte danach lachend an der kleinen Journalisten-Schar vorbei. „Heute sind andere dran“, meinte der Angreifer, der es zuletzt aus Leistungsgründen nicht in den Spieltagskader der Schalker geschafft hatte. Embolo setzte auch gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Drittligisten keine Glanzpunkte. Das hatten seine Teamkollegen schon zuvor besorgt.

Di Santos Erleichterung war spürbar

Franco Di Santo, der 599 Tage auf einen Pflichtspiel-Treffer für Schalke 04 warten musste, brachte sein Team mit einem Kopfball in Führung (25.). Die Erleichterung war bei ihm sofort spürbar, Di Santo machte eine Dankesgeste Richtung Himmel. „Das 0:1 war sensationell gespielt. Erst eine tolle Flanke von Bastian Oczipka, dann perfekt reingelaufen von Di Santo“, lobte Wehen Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm die offensive Qualität der Gäste aus dem Revier.

Schalke legte das zweite Tor durch Guido Burgstaller, das erneut der starke Oczipka einfädelte, nach (30.) und übernahm die Kontrolle. Yevhen Konoplyanka und Burgstaller hätten vor der Pause noch nachlegen können.

Muskuläre Probleme bei Goretzka

Die Hausherren hatten zwar nur 35 Prozent Ballbesitz, ließen aber nie nach. Ohne ihre anfängliche Scheu vor dem scheinbar übermächtigen Gegner wäre ein engeres Pokal-Duell durchaus möglich gewesen. „Es war kein Selbstläufer. Wir wussten, dass es gegen eine Mannschaft mit viel Plan geht. Wehen hat nie aufgegeben“, bilanzierte Schalkes Trainer Domenico Tedesco, der auf seinen Nationalspieler Leon Goretzka verzichtet hatte.

Goretzka fühlte sich nach muskulären Problemen, die er sich beim 2:0 in der Bundesliga gegen Mainz 05 zugezogen hatte, noch nicht bereit. Schalkes Direktor Sport Axel Schuster: „Leon hat vor dem letzten Training mit Domenico Tedesco gesprochen und meinte, dass er nicht die 100 Prozent gehen kann. Es war die richtige Entscheidung, Leon draußen zu lassen. Wie man gesehen hat, mussten wir die 100 Prozent gegen Wehen Wiesbaden abrufen.“

Wiesbaden machte frech weiter

Kurz nach der Pause unterlief dem von Burgstaller bedrängten Alf Mintzel zwar ein Eigentor zum 0:3 (54.), aber Wehen Wiesbaden knickte danach keineswegs ein, sondern machte frech weiter. „Bei einem 0:3-Rückstand könnte man auch die Idee haben, Schadensbegrenzung zu betreiben, das war aber bei Wehen Wiesbaden nie der Fall. Für uns war es ein hartes Stück Arbeit. Deswegen sind wir über das Weiterkommen froh.“ David Blachas Tor zum 1:3 (76.) sorgte für zweite Luft beim Außenseiter, der in den letzten Minuten noch einige gefährliche Situationen im Schalker Strafraum zustande brachte.

„Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat nie aufgegeben und war nah dran, das 2:3 zu machen. Wenn das gelungen wäre, dann wäre es noch mal ganz heiß geworden. Meine Jungs haben sich lange nicht getraut, alles abzurufen, was in ihnen steckt. Nichtsdestotrotz ist es verdient, dass Schalke eine Runde weiter ist“, analysierte Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm. Schalkes Torjäger Guido Burgstaller hat jetzt einen Wunsch: „Ein Heimspiel in der nächsten Runde.“