Gelsenkirchen. Bastian Oczipka sah im Schalke-Spiel gegen Frankfurt die Gelbe Karte - so weit, so normal. Vorausgegangen war aber eine dreiminütige Pause.
Bastian Oczipka hat in seiner Karriere als Profi-Fußballer schon einige gelbe Karten bekommen. Eine Verwarnung wegen Nachstocherns ist aber in der Verwarnungs-Liste des ehemaligen Frankfurters eher selten.
Schalkes Oczipka war in eine Rudelbildung verwickelt
Nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten und dem kurzen Studium der Bilder auf dem TV-Monitor in Höhe der Mittellinie zückte Schiedsrichter Guido Winkmann den gelben Karton gegen Schalkes Linksverteidiger, der mit einigen Leverkusener Spielern in eine Rudelbildung an der Seitenlinie verwickelt war. Oczipka: „Vielleicht war es ein Foul. Natürlich war die Intensität ein bisschen hoch, dann stochert man halt nach dem Ball, aber ich weiß nicht, wofür es dann eine gelbe Karte gibt.“
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Überhaupt war die Unterbrechung und das Hinzuziehen des Video-Assistenten für alle Beteiligten komisch. „Keiner wusste so richtig, was los war“, sagt Oczipka. Als der Unparteiische zur Mittellinie eilte, um sich die Szene auf dem Monitor anzuschauen, blieb Oczipka gelassen. „Ich hatte ein reines Gewissen und wusste, dass nichts Großartiges passieren kann. Wir haben uns alle angeguckt und dachten: Jetzt gibt der Schiedsrichter Elfmeter für uns.“ Stattdessen gab es Freistoß für Bayer und die Verwarnung für Schalkes Linksverteidiger. „Generell finde ich den Video-Schiedsrichter gut, bin aber der Meinung, dass er nur bei klaren Entscheidungen hinzugezogen werden sollte.“ Diesmal war die Partie für rund drei Minuten unterbrochen, um letztlich eine Verwarnung auszusprechen.
Auch Bayer-Torwart Bernd Leno, der bei der Rudelbildung mitgemischt hatte, hatte sich nach Abpfiff abgekühlt. „Wir sind alles Menschen“, so Leno, „man ist in so Szenen im Film, wird ein bisschen zum Psychopathen. Aber es wurde niemand getreten und es wurde auch niemand geschlagen. Diese Unterbrechung hat dem Spiel ein bisschen geschadet. Die Stimmung war danach aufgeheizt.“ Leno schiebt nach: „Es war kein unfaires Spiel auf Schalke, sondern ein gutes Fußballspiel.“ Mit etwas Nachstochern.