Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 hat Haji Wright, Luke Hemmerich und Bernard Tekpetey verliehen. Sportdirektor Axel Schuster erklärt, was sich Schalke erhofft.
Mit Bernard Tekpetey (SCR Altach), Luke Hemmerich (VfL Bochum) und Haji Wright (SV Sandhausen) hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 drei Talente zur Weiterbildung an andere Klubs ausgeliehen. Die Königsblauen erhoffen sich, dass die Leihspieler im Sommer 2018 stärker zurückkommen. Motto: Ein Schritt zurück, zwei Schritte nach vorne. Bisher läuft es für das Trio allerdings unterschiedlich gut.
Haji Wright hat in seiner Vita bisher sechs Zweitliga-Spiele stehen. Beim überraschenden 4:0 in Dresden erzielte er für den SV Sandhausen sein erstes Profi-Tor. Beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig spielte der 19-jährige Angreifer komplett durch, insgesamt stand er dreimal in der Start-Elf des SVS und kam zu drei weiteren Joker-Einsätzen. „Die Zwischenbilanz ist positiv“, sagt Schalkes Direktor Sport Axel Schuster, der mit den Leihspielern in regelmäßigem Austausch steht.
Der 44-Jährige sieht den Schritt, den Haji Wright & Co. gemacht haben, als komplett richtig an. „Die Oberliga Westfalen ist keine Plattform zum Entwickeln. Deswegen muss man einen anderen Weg gehen und es über Ausleihen bei Profi-Klubs versuchen. Wenn Haji Wright für den SV Sandhausen 30 Zweitliga-Spiele macht und dann zu uns nach Schalke zurückkehrt, dann ist der Abstand zur Bundesliga nicht mehr so groß.“ Schuster schiebt nach: „Vielleicht ergibt sich dann für ihn noch eine andere Möglichkeit, aber der Wunschplan sieht so aus, dass Haji sich so weiterentwickelt, dass er anschließend einen Platz in unserem Lizenzspieler-Kader einnehmen kann.“
Luke Hemmerich war verletzt
Für Blondschopf Luke Hemmerich, dessen Vielseitigkeit Fluch und Segen zugleich sein kann, lief es nach dem Wechsel zum Zweitliga-Nachbarn VfL Bochum bisher weniger erfreulich. Hemmerich musste sich wegen einer Zerrung am Syndesmoseband lange gedulden, konnte bisher noch keine einzige Minute für den VfL absolvieren. Schuster rechnet aber fest damit, dass der 19-jährige Hemmerich in Bochum noch positiv in Erscheinung tritt. „Der VfL ist für Luke gut. Ich hoffe, dass er bald die Fitness hat und als Spieler zur Auswahl steht. Für uns als ausleihender Verein ist es natürlich angenehm, dass wir Lukes Entwicklung direkt vor der eigenen Tür mitverfolgen können.“
Bernard Tekpetey, der ein vielversprechendes Trainingslager in Österreich absolvierte, aber nicht an der großen Konkurrenz in der Offensive (Guido Burgstaller, Franco Di Santo, Breel Embolo) vorbei kam, erlebte in Altach bisher Höhen und Tiefen. Der 20-Jährige absolvierte für den österreichischen Bundesligisten bislang vier Pflichtspiele, erzielte zwei Tore. Beim 4:3-Pokalsieg in Gurten wurde er rassistisch beschimpft, flog nach einer Halsabschneider-Geste vom Platz und wurde für ein Spiel gesperrt. Eine weitere Ein-Spiele-Sperre bekam Tekpetey als Bewährung für ein halbes Jahr obendrauf.
„Bernard fühlt sich in Altach wohl. Dort mögen ihn die Fans, er bekommt viel Applaus, wenn er am Ball ist und Offensivaktionen startet. Die sportlichen Eindrücke sind bisher positiv“, sagt Axel Schuster.
Dass der SCR Altach nicht unbedingt zur europäischen Spitzenklasse gehört, war auch dem Ghanaer Tekpetey bewusst, als er dorthin wechselte. Schuster: „Altach ist natürlich nicht der Verein, auf den du als erstes kommst, wenn du als Spieler nach Europa gehst. Aber Bernard spielt in der 1. Liga, da geht es um etwas, da muss er sich durchbeißen. Für ihn wird das Jahr eine richtig gute Schule.“ Und möglicherweise kommt Tekpetey mit einer guten Gesamtnote zurück nach Schalke.