Gelsenkirchen. Schalkes Leihgabe Bernard Tekpetey soll rassistisch beleidigt worden sein. S04-Manager Axel Schuster: “Das wäre ein Rückfall in die Steinzeit.“
Bisher lief es für Offensivspieler Bernard Tekpetey, der von Fußball-Bundesligist Schalke 04 für eine Saison an den österreichischen Erstligisten SCR Altach ausgeliehen wurde, gut. Der 20-Jährige kam in drei Ligaspielen zum Einsatz und erzielte beim packenden 2:2 gegen Rapid Wien sein erstes Tor für Altach.
Doch beim Pokalspiel gegen den Drittligisten Union Gurten kam es zum Eklat. Tekpetey traf per Freistoß zur zwischenzeitlichen 4:2-Führung, ließ sich dann aber laut österreichischen Medien zu einer Halsabschneider-Geste hinreißen und bekam die Rote Karte. Zuvor war Tekpetey laut Darstellung der Vorarlberger Nachrichten über die gesamte Spieldauer rassistisch beleidigt worden.
Schuster will Videomaterial sichten
„Diese Halsabschneider-Geste sollte man nicht machen. Wenn die Darstellung allerdings so stimmt und Bernard zuvor mehrmals rassistisch beleidigt wurde, dann wäre seine Reaktion zumindest zu verstehen“, sagte Schalkes Direktor Sport Axel Schuster am Donnerstag Nachmittag. Zu diesem Zeitpunkt wusste Schuster zwar von dem Vorfall, der zum Platzverweis Tekpeteys geführt hatte, konnte allerdings noch kein Videomaterial sichten. Trotzdem stellt Schuster unmissverständlich fest: „Rassismus hat auf Fußballplätzen, ganz gleich, in welchem Land, nichts zu suchen. Solche Vorkommnisse bedeuten aus meiner Sicht Rückfall in die Steinzeit.“
Schuster hofft, dass Bernard Tekpetey sich nicht vom Weg abbringen lässt. „Beim Altacher Publikum ist er schon ein wenig Publikumsliebling. Im Stadion freuen sich die Fans, wenn er am Ball ist, auch von den Reportern gibt es bisher positive Reaktionen. Tekpetey hat in Altach binnen kürzester Zeit Fuß gefasst. Es wäre schade, wenn die Entwicklung jetzt unterbrochen würde.“
Djilobodji wurde gesperrt
Wie lange Tekpetey gesperrt wird, ist noch offen. Für eine ähnliche Gäste, die Werder Bremens Papy Djilobodji im Frühjahr 2016 beim 1:1 gegen Mainz in Richtung Pablo de Blasis machte,verhängte das DFB-Sportgericht zwei Spiele Sperre plus 15000 Euro Geldstrafe. Axel Schuster, zu dem Zeitpunkt noch Direktor Sport bei den Mainzern, erinnert sich: „Unser Spieler musste damals aussagen. Ich weiß allerdings nicht, wie das in Österreich gehandhabt und ob Bernard Tekpetey nur für das nächste Pokalspiel gesperrt wird.“