Bremen. Am Dienstag trifft Schalke in der Bundesliga auf den FC Bayern. Die Vorbereitung begann für die S04-Spieler bereits auf der Rückfahrt aus Bremen.
Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr. Die Spieler des FC Schalke 04 hüpften nach dem 2:1 (1:1) beim SV Werder Bremen ausgelassen vor den 6000 feiernden S04-Fans, die den ersten Auswärts-Dreier der laufenden Saison direkt in eine Kampfansage für den kommenden Dienstag umwandelten. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, dröhnte es von den Rängen.
Wenn Rekordmeister Bayern München am Dienstag (20.30 Uhr) in die Veltins-Arena kommt, dann treffen sich zwei Spitzen-Teams. Die Bayern sind aktuell Zweiter, die Königsblauen mit starken neun Punkten aus vier Begegnungen Dritter. „Wenn Du gegen Bayern spielst, dann muss Du das immer mit breiter Brust tun. Wenn man gegen sie verhalten spielt, wird es schwer“, sagt Nationalspieler Leon Goretzka.
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Der 22-Jährige zeigte sich nach dem Abpfiff in Bremen besonders gut gelaunt. Goretzka stand sieben Minuten vor Abpfiff genau richtig und drückte einen von Matija Nastasic verlängerten Ball zum Siegtreffer über die Linie. „Ein bisschen glücklich war es“, gab Goretzka zu, aber auch er weiß: Glück hat nur der Tüchtige. Leon Goretzka war nach drei eher durchwachsenen Partien jetzt der Vater des Sieges an der Weser, war präsent, hatte Ideen, grätschte und kämpfte.
Schalke-Trainer Tedesco: „Wir haben Leute gebracht, die Luftduelle gewinnen können“
Allerdings war trotz des Erfolgs nicht alles rosarot bei den Königsblauen. Die Abwehr hatte deutliche Schwierigkeiten mit den Bremern, die mit „Robustheit und Cleverness“, wie Trainer Domenico Tedesco anmerkte, Ausrufezeichen in den Zweikämpfen setzten. Beim Bremer Führungstor zeigte sich Schalkes Deckung komplett unsortiert. Zunächst klatschte ein Kopfball von Ludwig Augustinsson an den rechten Pfosten. Beim Nachschuss von Lamine Sané störten weder Naldo noch Daniel Caligiuri energisch, so dass der Ball mit voller Wucht zum 1:0 einschlug (21.).
Während Bremen noch jubelte, glich Schalke aus. Allerdings mit tatkräftiger Unterstützung der Hanseaten, die einen Kopfball von Thilo Kehrer mit vereinten Kräften klären wollten und dabei ein Eigentor durch Milos Veljkovic fabrizierten (22.).
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Zur Pause reagierte Tedesco und brachte Nabil Bentaleb für den gelb vorbelasteten Stambouli. Bentaleb brachte Struktur ins Schalker Mittelfeld, wählte oft die Variante mit schnellen, knackigen Pässen und sorgte so für Tempo in der Vorwärtsbewegung. Die Tatsache, dass Schalkes Trainer auch Franco Di Santo und Breel Embolo nach elfmonatiger Pause einwechselte, war der Tatsache geschuldet, dass Tedesco „körperliche Präsenz“ wollte: „Wir haben Leute gebracht, die Luftduelle gewinnen und Bälle halten können.“
Zwar waren weder Di Santo noch Embolo an der entscheidenden Szene beteiligt, aber alleine die Vielzahl an Angreifern sorgte in Bremens Deckung automatisch für Hektik. Leon Goretzka nutzte die Situation eiskalt aus. Dass sein Team momentan von Platz drei grüßt, bewertet Domenico Tedesco nicht über. „Wir im Trainerteam wollen uns von Ergebnissen und Tabellen nicht beeinflussen lassen“, sagt der 32-Jährige und denkt viel eher an die Weiterentwicklung seiner Mannschaft. Auf der rund dreistündigen Rückfahrt im blauen Teambus über die A1 schaute sich Tedesco nicht etwa als Genuss die Zusammenfassung des Werder-Spiels an, sondern legte eine DVD mit den letzten Bayern-Auftritten ein. „Wir haben auf der Fahrt genug Zeit, um uns die Bayern-Spiele anzusehen“, sagte Tedesco. Das Genießen kommt für ihn etwas später.