Gelsenkirchen. Donis Avdijaj spielt unter Schalke-Trainer Domenico Tedesco keine Rolle mehr. Ein Wechsel nach Ungarn platzte. Was wird aus dem 21-Jährigen?
Mit großen Hoffnungen war Schalkes Offensivspieler Donis Avdijaj unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco in die Saison gestartet. Mittlerweile hat Frust die Hoffnung darauf, Bestandteil des 18er-Profikaders der Königsblauen zu werden, abgelöst. Auf der China-Reise im Juli konnte Avdijaj keine Pluspunkte sammeln, wurde anschließend aus dem Bundesliga-Kader gestrichen und in die Schalker Reserve-Mannschaft geschickt.
Avdijaj könnte Spielpraxis sammeln
„Momentan trainiert er in der U23. Und das macht er anständig, wurde mir berichtet“, sagt Schalkes Sportvorstand Christian Heidel. Avdijaj bekommt von der Sportlichen Leitung grünes Licht für Einsätze in der Oberliga Westfalen. „Wir hätten nichts dagegen, wenn er dort spielen möchte. Wenn er für die Reserve auflaufen will, dann würden wir es nicht verbieten“, so Heidel. Donis Avdijaj könnte so zumindest Spielpraxis sammeln, was für die nächste Transferperiode im Januar 2018 kein Nachteil wäre. Ein Fußballer ohne Wettkampf-Erfahrung ist erfahrungsgemäß deutlich schwerer zu vermitteln.
Wechsel nach Ungarn klappte nicht
Vor wenigen Tagen hatte der 21-Jährige, der im März für die Nationalelf des Kosovo ein WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei (1:4) absolvierte, noch die Hoffnung, zu einem ungarischen Erstligisten zu wechseln. Aber diese Option zerschlug sich, so dass Avdijaj jetzt in den sauren Apfel beißen muss, weiterhin nur in der zweiten Mannschaft der Königsblauen zu arbeiten. „Sollte er wieder im Profikader trainieren, werden wir es bekanntgeben“, sagt Christian Heidel. Und lässt damit zumindest einen kleinen Türspalt offen.
Schalke droht ein zweiter Fall Sidney Sam
Für den Fall, dass Avdijaj auch künftig keine Beachtung mehr bei den Profis finden und sich im Winter kein Interessent melden sollte, droht Schalke ein zweiter Fall Sidney Sam. Der 29-jährige Offensivmann hatte auf Schalke jahrelang keine Rolle gespielt, war ebenfalls nach der China-Reise von Trainer Tedesco bei den Profis aussortiert worden und wechselte in diesem August zum Zweitligisten VfL Bochum. Avdijajs Vertrag auf Schalke besitzt noch bis Juni 2019 Gültigkeit. Sollte sich am aktuellen Zustand nichts ändern, wird es für Schalkes ein teures Missverständnis in sechsstelliger Höhe.