London. Der Ex-Schalker Kolasinac traf für Arsenal gegen Köln - und zeigte beim anschließenden Torjubel, dass er seine Wurzeln nicht vergessen hat.

Er kam, sah und traf: Kaum eingewechselt, erzielte Sead Kolasinac ein Tor für den FC Arsenal - in der 49. Minute des Europa-League-Auftaktspiels gegen den 1. FC Köln. Mit dem linken Fuß nahm der frühere Schalke-Profi einen Abpraller direkt und jagte den Ball unhaltbar ins Tor.

Beim Torjubel lupfte der 24-Jährige sein Trikot - und zum Vorschein kam ein T-Shirt, wie es die Schalke-Anhänger beim ersten Auswärtsspiel der laufenden Saison bei Hannover 96 getragen hatten: mit der Aufschrift "Nordkurve in deiner Stadt". Unter diesem Motto hatten die Schalke-Fans einen Marsch vom Hannoveraner Hauptbahnhof zum Stadion organisiert.

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Kolasinac entstammt der Schalker Knappenschmiede, als 17-Jähriger war der gebürtige Karlsruher vom VfB Stuttgart gekommen. In der vergangenen Saison hatte er auf der linken Abwehrseite seinen großen Durchbruch gefeiert - und war anschließend ablösefrei zum FC Arsenal gewechselt.

Rangeleien vor dem Stadion

Der Treffer des Ex-Schalkers brachte dem FC Arsenal die Wende in der Partie gegen Köln: Nach 0:1-Rückstand zur Pause gewann Arsenal noch 3:1. Neben Kolasinac trafen Alexis Sanchez und Hector Bellerin. Das Spiel war mit einer Stunde Verspätung angepfiffen worden, weil sich am Einlass chaotische Szenen abgespielt hatten: Einige Kölner Fans hatten sich mit Tickets für den neutralen Zuschauer-Bereich eingedeckt. Diesen verweigerte Arsenal wie angekündigt den Einlass. Daraufhin war es zu Rangeleien zwischen einzelnen Anhängern und den Sicherheitskräften gekommen. 30 bis 50 Kölner Fans versuchten einen Blocksturm und wurden von den Beamten aufgehalten.

Offizieller Grund für die Verschiebung des Anstoßes um eine Stunde war nach Angaben eines Arsenal-Sprechers die Tatsache, dass sich rund um das Stadion zu viele Kölner Fans ohne Tickets befanden. Aus diesem Grund ließen die Sicherheitskräfte die Heimfans zunächst nicht in den Stadion-Umlauf.

Großer Fanmarsch

Am Mittag hatten die bis zu 15.000 FC-Fans noch für stimmungsvolle Bilder gesorgt. Friedlich und lautstark singend waren sie in einem großen Fanmarsch zum Stadion gewandert. Obwohl der FC für das Spiel nur 2900 Tickets zugebilligt bekommen hatte, hatte sich rund die fünffache Anzahl an Fans auf den Weg in die britische Metropole gemacht. Einige von ihnen kamen sogar mit dem Fahrrad oder Motorrollern.

Arsenal erklärte, man sei darauf vorbereitet gewesen, dass viele Fans ohne Ticket nach London kommen. Das Problem: Die Tickets für andere Blöcke waren für deutsche Fans leicht erwerbbar, die Warnung, dass diese keinen Einlass garantierten, kam erst zwei Tage vor dem Spiel. (fs/mit dpa)