Prag. . Benedikt Höwedes hat den FC Schalke in Richtung Juventus Turin verlassen. Bundestrainer Joachim Löw hält ihm bei der Nationalelf die Tür offen.

Bundestrainer Joachim Löw hat sich einen Tag vor dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Mannschaft gegen Tschechien in Prag zum Wechsel von Benedikt Höwedes geäußert. Der Nationalspieler war in den vergangenen Tagen vom Bundesligisten FC Schalke 04 zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin transferiert worden.

Nicht ganz freiwilliger Höwedes-Abgang

"Für Benny freut es mich ungemein. Turin hat schon vieles erreicht, stand zuletzt zweimal im Champions-League-Finale und spielt in der Meisterschaft immer vorne mit", lobte Löw den nicht ganz freiwilligen Schritt des 29 Jahre alten Profis, der vom neuen Schalke-Trainer Domenico Tedesco erst als Kapitän abgesetzt wurde und als sportlich zumindest nicht unantastbar deklariert wurde.

"Das muss man dem neuen Trainer zugestehen, dass er ohne Benny plant. Bei uns war er immer zuverlässig, seriös, solide. Ich hätte vor der WM 2014 auch nicht gedacht, dass er im Turnier jede Minute spielen wird und dass er so super auf der Außenverteidigerposition spielt. Er hat bei uns immer seine Aufgaben erfüllt", sagte Löw: "Wenn er bei Juve spielt, ist er für uns nach wie vor ein Thema, weil wir wissen, was er immer noch kann."

Wechselgerüchte über Draxler

Auch über einen anderen Ex-Schalker sprach der Bundestrainer. Schließlich kursieren reichlich Gerüchte über die Zukunft von Julian Draxler. Sein Verein Paris Saint-Germain verpflichtete jüngst für die Rekordablöse von 222 Millionen Euro den brasilianischen Star Neymar, der genau die Position bekleidet, auf der Draxler in der vergangenen Saison nach seinem Wechsel im Januar noch gesetzt war. Zuletzt kam der gebürtige Gladbecker nur zu Minuteneinsätzen. "Die Situation ist nicht ganz einfach, aber Julian ist ein flexibler Spieler, der das Selbstvertrauen hat, sich da durchzusetzen. Wie das dann in einem halben Jahr aussieht, muss man sehen."

Am letzten Tag der sommerlichen Transferperiode (bis 18 Uhr können Wechsel vollzogen werden) schloss Löw einen Transfer Draxlers weitestgehend aus. "Ich kann mir nicht vorstellen wie das gehen soll bei einem Spieler, der hier heute bei uns dabei ist. Ich denke, dass Stand jetzt nichts mehr passiert bei uns."