Gelsenkirchen. Der Sportvorstand vom FC Schalke 04 sieht keine Anzeichen für mögliche Wechsel der beiden routinierten Innenverteidiger.

  • Schalke-Sportvorstand Heidel möchte Benedikt Höwedes und Naldo halten
  • Wolfsburgs Abwerbeversuche von Naldo wehrt Schalke ab
  • Ob der abgesetzte Kapitän Höwedes am Samstag spielt, ist noch unklar

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel sieht keine Hinweise darauf, dass der von dem neuen Trainer Domenico Tedesco als Kapitän abgesetzte Weltmeister Benedikt Höwedes den Verein kurzfristig verlassen könnte: “Es gibt nullkommanull Tendenzen in diese Richtung”, sagte Heidel. Er habe gerade erst noch in anderer Angelegenheit ein Gespräch mit dem Berater des Abwehrspielers geführt, und dabei seien Wechselgedanken überhaupt kein Thema gewesen.

Auch möglichen Abwerbeversuchen des VfL Wolfsburg, der einen Ersatz für seinen verletzten Innenverteidiger John Anthony Brooks sucht und in seine Überlegungen eine Rückkehr des vor einem Jahr nach Schalke gewechselten Routiniers Naldo einbezogen haben soll, erteilte Heidel eine klare Absage: “Bei uns braucht in Sachen Naldo niemand anzurufen. Ich würde Wolfsburg vorschlagen, sich ganz auf Neven Subotic zu konzentrieren.” Heidel hält den Gedanken, kurzfristig auf den 34-Jährigen zu verzichten, für geradezu absurd: “Wir stehen schließlich direkt vor dem Saisonstart!”

Beide Verteidiger in erster Pokalrunde nicht dabei

Beim 2:0-Sieg am Montag in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten BFC Dynamo in Berlin hatte der angeschlagene Naldo ebenso nicht zum Aufgebot gezählt wie Benedikt Höwedes. Naldo gab während des Trainings in dieser Woche bereits Signale, dass er sich zurückmeldet. Bei Höwedes ist der Fall etwas komplizierter, Tedesco verweist darauf, dass der Abwehrspieler erst im Trainingslager in Mittersill zur Mannschaft gestoßen ist.

Nach der Leisten-Operation im Sommer, wegen der Höwedes beim Confed-Cup-Sieg der Nationalmannschaft in Russland gefehlt hatte, hat der 29-Jährige zwar Stück für Stück Rückstände aufgeholt, doch ob er schon die komplette Fitness und vor allem die Formstärke für das schwere Heimspiel zum Bundesliga-Auftakt am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Vizemeister RB Leipzig mitbringt, erscheint noch fraglich. Am Donnerstag wollte sich Tedesco noch nicht darauf festlegen, ob Höwedes am Samstag ins Aufgebot rücken wird.

Kapitän-Degradierung ist immer noch ein Thema

Seine Degradierung, verbunden mit der Beförderung von Torhüter Ralf Fährmann zum neuen Spielführer, ist immer noch ein Thema auf Schalke. Christian Heidel meint, Höwedes sei “ein Vollprofi, der das ganz schnell verarbeiten wird”, und deshalb werde man “auch ganz schnell zur Normalität übergehen”. Aber Heidel weiß auch, dass diese Personalie keine Nebensächlichkeit ist, zumal der Betroffene nicht gerade in Jubel ausgebrochen ist. “Er hat sich nicht darüber gefreut, aber das ist mir lieber, als wenn es ihm egal gewesen wäre.”

Domenico Tedesco hat seine zweifelsohne mutige Entscheidung noch einmal verteidigt. “Wir müssen unsere Entscheidungen im Sinne der Mannschaft treffen und nicht danach, wie sie die Fans oder das Umfeld empfinden”, sagt der 31-Jährige. “Es war uns klar, dass das Kräfte kosten wird. Aber wir müssen auch mal unangenehme Entscheidungen treffen. Wir sind von der Sache überzeugt.”