Sotschi. Leon Goretzka hat Bundestrainer Joachim Löw um ein Gespräch um seine Zukunft gebeten. Doch was darf der Bundestrainer seinem Spieler sagen?
- Leon Goretzka hat Bundestrainer Joachim Löw um ein Gespräch um seine Zukunft gebeten
- Doch was darf der Bundestrainer seinem Spieler sagen?
- Löw ist zur Neutralität verpflichtet
Das Gezerre um Leon Goretzka ist bereits seit einigen Wochen in vollem Gange. Schalke 04 will mit allen Mitteln um den ehrgeizigen 22-Jährigen, der gerade beim Konförderationen-Cup für Furore sorgt, die königsblaue Zukunft bauen. Der Mittelfeldspieler spielt in den Planungen des Revier-Klubs die zentrale Rolle. Deshalb hat Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies die Personalie zur Chefsache deklariert und seinem Nationalspieler, dessen Vertrag im Sommer 2018 ausläuft, ein Angebot unterbreitet, das alle bislang gekannten Schalker Dimensionen sprengt.
Goretzka zögert, das Schalke-Angebot anzunehmen
Goretzka zögert, es anzunehmen, weil Bayern München um ihn wirbt und ihm damit verlockende Perspektiven in Aussicht stellt: Deutscher Meister werden, um den Champions-League-Titel spielen und Teil einer der besten Mannschaften Europas sein zu können.
Der Spieler ist noch gespalten.
Es spricht für die die Glaubwürdigkeit Goretzkas, dass er sich Rat einholte und vor der Abreise nach Russland an der Tür von Joachim Löw klopfte, um vorstellig zu werden. Es gibt auch keinen Grund, der dagegen sprechen würde.
Aber man muss die Frage stellen: Was darf ein Bundestrainer dem Spieler raten? Wie weit darf er mit seiner Empfehlung gehen?
Es ist eine Gratwanderung.
Löw darf mit Goretzka das Pro und Contra durchspielen
Löw darf gemeinsam mit Goretzka mögliche Szenarien durchspielen. Er darf ihm sogar aufzeigen, welche Perspektiven er in der Nationalmannschaft haben wird, sollte er sich für oder gegen einen Wechsel entscheiden. Er darf zusammen mit dem Spieler das Pro und Contra durchspielen.
Aber Löw darf Goretzka keine konkrete Empfehlung mit auf dem Weg geben oder ihm einen Wechsel zu einem anderen Klub schmackhaft machen. Damit würde er die Interessen von Schalke 04 schwer beschädigen und seine Unparteilichkeit verletzen.
Der Bundestrainer ist zur Neutralität verpflichtet.