Gelsenkirchen. Trainer Jens Keller, Defensiv-Stratege Tim Hoogland, Arbeitsbiene Mirko Boland: Sie alle waren Schalker und spielen jetzt in der 2. Bundesliga.
- Trainer Jens Keller, Defensiv-Stratege Tim Hoogland, Arbeitsbiene Mirko Boland: Sie alle waren Schalker
- Nun spielen und trainieren sie in der 2. Bundesliga
- Ein Überblick
Manchester City, FC Arsenal, FC Liverpool, FC Barcelona, FC Bayern München, Paris Saint-Germain - das sind die Namen der Klubs, in denen inzwischen ehemalige Kicker des FC Schalke 04 kicken. Aber nicht jeder, der mal königsblau getragen hat, schaffte es, bei einem internationalen Top-Klub anzuheuern. Einige tauchten im Amateurlager ab, aber sehr viele kamen immerhin in der 2. Bundesliga unter.
Es sind mittlerweile so viele ehemalige Schalker zweitklassig, dass man einen „FC Schalke 04 2. Bundesliga“ auf die Beine stellen könnte. Und eine Mannschaft hinter der Mannschaft hätte man auch: Jens Keller als Trainer und Helmut Schulte als Manager. Sie sind jetzt beide für den 1. FC Union Berlin tätig. Als Co-Trainer kommt Peter Hermann von Fortuna Düsseldorf in Frage. Für die Pressearbeit wäre Christoph Pieper vom FC St. Pauli zuständig.
Den Verantwortlichen des „FC Schalke 04 2. Bundesliga“ könnte man vorwerfen, ein Team zusammengestellt zu haben, in dem zu viele Torhüter und Mittelfeldspieler stehen, aber zu wenige Verteidiger und Stürmer. Deshalb müssten in unserer Schalker Zweitliga-Elf einige Spieler auf Positionen ran, auf denen sie zuletzt weniger zum Einsatz kamen.
Torhüter
Patrick Rakovsky: Nach dem Wechsel von Lars Unnerstall von Fortuna Düsseldorf zu VVV Venlo fiel die Wahl auf Patrick Rakovsky, der seit 2011 das Tor des 1. FC Nürnberg hütet. Der große Durchbruch ist dem 24-Jährigen dort allerdings noch nicht gelungen, obwohl er das nötige Talent besitzt. Von der U15 bis zur U20 durchlief er sämtliche Nationalmannschaften. Er trug insgesamt 18-mal den Adler auf der Brust.
Abwehr
Phil Neumann: Der gebürtige Hertener ist im Grunde noch gar nicht weg. Sein Vertrag auf Schalke läuft noch bis zum 30. Juni. Zur neuen Saison wechselt der Junioren-Nationalspieler ablösefrei zum Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt 04.
Tim Hoogland: Er gehörte der Mannschaft an, die 2002 den letzten deutschen Meistertitel der B-Junioren für den FC Schalke 04 gewann. Der jetzt 32-Jährige kam weit herum. Er war beim 1. FSV Mainz 05 (dort hatte er seine beste Zeit) und auf Leihbasis auch beim VfB Stuttgart, später beim FC Fulham in der Premier League. Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Deshalb absolvierte der auf Schalke nur 34 Bundesliga-Spiele. Seit zwei Jahren räumt er jetzt beim VfL Bochum meistens im defensiven Mittelfeld ab.
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Marcel Sobottka: In der Saison 2013/14 reiste er mit den Schalker Profis ins Winter-Trainingslager nach Doha. Zu einem Einsatz in der Bundesliga reichte es für den heute 23-Jährigen aber nicht. Seit zwei Jahren hält Marcel Sobottka seine Knochen in der Landeshauptstadt für Fortuna Düsseldorf hin. Vor kurzem verlängerte er dort seinen Vertrag bis 2022.
Lukas Schmitz: Auch der heute 28-Jährige hat eine sportliche Bleibe in Düsseldorf gefunden, nachdem er nach seinem Abschied aus Schalke im Jahre 2011 für drei Spielzeiten beim SV Werder Bremen untergekommen war. Auf Schalke war er nach seinem Wechsel vom VfL Bochum II eigentlich für das Regionalliga-Team vorgesehen. Felix Magath ebnete ihm den Weg in den Profi-Fußball.
Mittelfeld
Christoph Moritz: Er nahm einen ähnlichen Weg wie Lukas Schmitz. Auch Christoph Moritz war nach seinem Wechsel von Alemannia Aachen II an sich für Schalkes U23 verpflichtet worden. Später zog es ihn in den Südwesten, erst zum 1. FSV Mainz 05 und dann zum 1. FC Kaiserslautern, für den der 27-Jährige seit einem Jahr spielt.
Mirko Boland: Dass die Arbeitsbiene im Braunschweiger Mittelfeld mal königsblau trug, wissen nicht alle Fußball-Experten. Von 2002 bis 2004 war’s, damals unter Manfred Dubski als Trainer bei den B-Junioren. Noch als Nachwuchsspieler zog er weiter zum MSV Duisburg.
Maurice Multhaup: Bei den Schalkern blieb der gebürtige Bottroper ohne Bundesliga-Einsatz. Beim FC Ingolstadt 04, bei dem er seit August 2015 unter Vertrag steht, wartet er trotz fünf Erstliga-Partien auch noch auf den Durchbruch.
Andreas Wiegel: Seine Sternstunde im königsblauen Trikot hatte der heute 25-Jährige, als er im Dezember 2011 im Europa-League-Spiel bei Maccabi Haifa sein Debüt im Profifußball feierte und dabei das Tor zum 3:0-Endstand erzielte. Nach seiner Schalker Zeit zog es ihn zum FC Erzgebirge Aue und zu RW Erfurt, bevor er ins Ruhrgebiet zurückkehrte. Mit dem MSV Duisburg stieg er jetzt in die 2. Liga auf.
Sturm
Pascal Testroet: Sein Talent wurde bereits in der Knappenschmiede der Schalker erkannt. Aber der Angreifer war nicht immer unbedingt pflegeleicht. Den Durchbruch schaffte der 26-Jährige erst bei seinem jetzigen Klub, bei Dynamo Dresden. In der Zeit davor durchlebte er regelrechte Wanderjahre und stürmte auch für Werder Bremen, Kickers Offenbach, Arminia Bielefeld und VfL Osnabrück.
Robert Leipertz: Der Torjäger der Schalker U23 wurde im Dezember 2013 von Trainer Jens Keller in den Profi-Kader der Schalker berufen. Er saß beim 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg auf der Bank, wurde aber beim Spiel dann doch nicht eingewechselt. Beim 1. FC Heidenheim traf er auch in der 2. Bundesliga. Seit einem Jahr ist er beim FC Ingolstadt 04 unter Vertrag.
Ersatzbank
Keine Fußball-Mannschaft kommt ohne eine Ersatzbank aus. Je mehr Alternativen zur Verfügung stehen, desto mehr taktische Möglichkeiten hat das Trainer-Team. Zudem hilft eine Rotation, im Laufe der langen Saison Kräfte zu sparen.
Daher verfügt auch die Schalker Zweitliga-Mannschaft über eine gut gefüllte Auswechselbank. Viele Profis, die beim FC Schalke 04 mit großen Hoffnungen in ihre Karriere gestartet sind, finden sich nun dort wieder. Wobei natürlich immer auch klar ist: Auch von der Ersatzbank kann wieder der Sprung in die Stammformation gelingen
Auf der Bank
Bernd Schipmann (Tor) von Holstein Kiel, Robin Himmelmann (Tor) und Jeremy Dudziak (Mittelfeld) vom FC St. Pauli, Tim Wiesner (Tor) und Marlon Ritter (Mittelfeld) von Fortuna Düsseldorf), Sebastian Hertner (Abwehr) vom FC Erzgebirge Aue, Julius Biada (Mittelfeld) von Eintr. Braunschweig sowie Max Dittgen (Mittelfeld) vom 1. FC Kaiserslautern.