Gelsenkirchen. Bayern hat noch nicht signalisiert, Serge Gnabry verleihen zu wollen. Aber wäre Schalke für umworbene Profis attraktiv genug? Ein Kommentar.
- Bayern hat noch nicht signalisiert, Serge Gnabry verleihen zu wollen
- Aber wäre Schalke für umworbene Profis attraktiv genug?
- Ein Kommentar
Als Serge Gnabry am Donnerstag während einer Pressekonferenz der U21-Nationalmannschaft in Polen zu Spekulationen über ein mögliches Leihgeschäft befragt wurde, antwortete der Jungstar zunächst pflichtgemäß, er sei Bayern-Spieler und habe dazu nichts zu sagen. Als nachgehakt wurde, ob er eine Saison beim Champions-League-Teilnehmer Bayern bevorzugen würde oder ob ihm mehr Spielanteile bei einem anderen Klub lieber wären, sagte er: „Natürlich gibt es keinen Spieler, der nicht gerne in der Champions League spielen würde. Aber bei mir steht weiter das Spielen im Vordergrund.“ Damit gab er einen Hinweis darauf, dass nichts ausgeschlossen ist.
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Darf sich also auch Schalke 04 Hoffnungen auf so einen begehrten Spieler machen? Vielleicht. Aber einer wie Gnabry hätte eben noch Alternativen, und eine erscheint bei aller Strahlkraft des Traditionsklubs aus dem Revier aktuell attraktiver: 1899 Hoffenheim kann sich nämlich über die Play-offs noch für die Champions League qualifizieren – ein Pfund, mit dem Schalke nicht mehr wuchern kann. Nicht einmal die Europa League erreichten die Blau-Weißen am Ende einer insgesamt enttäuschenden Saison noch, so dass sie erstmals seit 2009 das internationale Geschäft verpassten. Um bei einem nur national beschäftigten Verein zu spielen, hätte Gnabry zu neuen Bedingungen auf Leihbasis auch bei Werder Bremen bleiben können.
Gnabry, Meyer und Goretzka wollen bei der WM 2018 dabei sein
Möglicherweise erweist es sich für Schalke noch als Vorteil, sich in der kommenden Spielzeit ausschließlich auf die beiden deutschen Wettbewerbe konzentrieren zu können. Aber beim Buhlen um neue Stars und beim Bemühen um Vertragsverlängerungen mit etablierten wie Leon Goretzka ist die Arbeit von Sportchef Christian Heidel erschwert worden. Spieler wie Serge Gnabry, Leon Goretzka und Max Meyer wollen im nächsten Jahr bei der Weltmeisterschaft in Russland dabei sein. Und Bundestrainer Joachim Löw muss zwangsläufig ein Interesse daran haben, sie möglichst oft auf internationaler Bühne zu sehen. Warum wechselte Julian Draxler, warum Leroy Sané? Nur des Geldes wegen? Schalke gehen zunehmend die Argumente aus, wenn in der nächsten Saison nicht der Erfolg zurückkehrt.