Gelsenkirchen. Für den Schalke-Angriff muss noch Verstärkung her - zum Beispiel Serge Gnabry. Klub-Legende Klaus Fischer rät zu einem Deal mit dem FC Bayern.
Wenn Serge Gnabry am Ball ist, passiert etwas. Dann kommen Tempo und Tricks ins Spiel – derzeit zu besichtigen bei der U21-Europameisterschaft in Polen, wo der deutsche Außenangreifer auch beim 3:0 gegen Dänemark, dem zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel, Akzente setzte. Schon vorher hatte der 21-Jährige bei Werder Bremen beeindruckt, deshalb sicherte sich der FC Bayern seine Dienste. Es hält sich aber hartnäckig das Gerücht, dass die Münchener den Sohn eines Ivorers und einer Schwäbin ausleihen wollen, damit er Spielpraxis bekommt.
Die Rheinische Post meldete, dass neben 1899 Hoffenheim auch der FC Schalke 04 ein Kandidat für ein Leihgeschäft sei. Bereits in der vergangenen Saison hatte Schalke Interesse an einer Verpflichtung des zweimaligen Nationalspielers.
Nach Informationen unserer Zeitung gibt es aktuell keine Kontakte – und auch keine Signale aus München. Thorsten Wirth von der Agentur Spielerrat, die Gnabry berät, hält sich komplett bedeckt: „Wir sagen gar nichts dazu.“ Auch Gnabry selbst wiegelte ab: „Ich bin Spieler von Bayern München.“
Das lange Warten auf Embolo
Eine Schalker Legende kann sich hingegen Serge Gnabry gut bei den Königsblauen vorstellen. Klaus Fischer, Top-Torjäger der 70-er Jahre, schwärmt im Gespräch mit dieser Zeitung: „Gnabry wäre auf jeden Fall einer, der zu Schalke passen würde. Er ist jung, er fällt durch seine Schnelligkeit auf, und er macht Tore. Obendrein ist er auch noch auf beiden Seiten verwendbar.“
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Im Angriff muss Schalke noch etwas tun. Auf den Außenpositionen sind noch viele Fragen offen: Kann sich Yevhen Konoplyanka endlich durchsetzen? Wird Eric Maxim Choupo-Moting wie erwartet noch wechseln? Wie lange wird Alessandro Schöpf nach seinem im April erlittenen Kreuzband-Teilriss noch ausfallen? Und in der Sturmmitte steht Guido Burgstaller nach dem Ende der Ära Klaas-Jan Huntelaar zurzeit wie ein Alleinunterhalter da. Auf den 20-jährigen Breel Embolo, der seit Oktober wegen eines komplizierten Knöchel- und Wadenbeinbruchs fehlt, muss Schalke weiter warten.
Axel Schuster, rechte Hand von Sportchef Christian Heidel, sagt: „Wir müssen uns gedulden. Wir sind guter Hoffnung, können aber nicht sagen, ob Breel beim Auftakt auf dem Platz stehen wird.“
Bestandsaufnahme von Schalke-Trainer Tedesco
Bis zum ersten Training am 3. Juli will der neue Trainer Domenico Tedesco ein Bild von seinem Team haben. Er sagt, er befinde sich mitten in der Bestandsaufnahme, und dazu müssten neben bereits laufenden Videoanalysen und Gesprächen mit Spielern auch erste Trainingseindrücke gehören. Der 31-Jährige hält einen großen Umbruch nicht für nötig: „Wir schicken jetzt nicht 15 Spieler weg und holen auch nicht 15 Neue.“
Bisher stehen erst drei Zugänge fest – alle aus der eigenen Jugend: Luke Hemmerich (19), Weston McKennie (18) und Haji Wright (19) wurden zu Profis befördert. Christian Heidel hat angekündigt, dass das Aufgebot bis zum Trainingslager komplett sein soll.
Zentrale Figur in der Personalplanung bleibt Leon Goretzka, dessen Vertrag 2018 ausläuft. Heidel will ihn in diesem Sommer nicht abgeben, der Nationalspieler selbst aber hat sich öffentlich noch nicht klar positioniert.
Am Sonntag trifft sich die Schalker Vereinsfamilie zur Jahreshauptversammlung, bei dieser Gelegenheit hat der Verein den Mitgliedern in der Vergangenheit gerne mal eine Jubel auslösende Nachricht verkündet. Goretzka verlängert – das wäre doch mal eine.