Essen. Schalke-Trainer Markus Weinzierl fordert neue Qualität. Jahrhunderttrainer Huub Stevens hätte das öffentlich eher nicht getan. Ein Kommentar.

Über Ex-Trainer Pep Guardiola hat Philipp Lahm jetzt enthüllt, dass die Bayern-Spieler 2014 die Ausrichtung beim 0:4 gegen Madrid bestimmten – und nicht der Trainer.

Man kann sich nicht vorstellen, dass Huub Stevens seinen Spielern so viel Demokratie zugebilligt hätte. Meinungen über Gegner tauschen, ja. Aber die Taktik übernehmen? Nicht mit ihm, dem alten Haudegen. Seine Vorgabe, unmissverständlich: Die Null muss stehen. Daran hatten sich alle Spieler zu orientieren.

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Wenn der aktuelle Schalke-Trainer Markus Weinzierl jetzt in Sport-Bild neue Qualität für den Kader fordert, ist das einerseits legitim – jeder Trainer will das bestmögliche Team. Andererseits: Seine Forderung ist auch Ausdruck von Einfallslosigkeit, das Beste aus einer Situation zu machen. Schlimmer noch: Er reicht die Schuld an den Manager weiter.

Stevens hätte das öffentlich eher nicht getan. Als er mit Rudi Assauer über Kreuz lag, war er Manns genug und wechselte zu Hertha. Auch das sagt einiges über einen Trainer aus: Er übernimmt die Verantwortung – und reicht sie nicht einfach weiter. Darüber sollte Weinzierl bei allem Verständnis nachdenken.

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