Gelsenkirchen. Vier Monate Pause: Alessandro Schöpf ist der achte Schwerverletzte in dieser Schalke-Saison. Schöpf wird auch die Sommer-Vorbereitung verpassen.
Mit Hiobsbotschaften kennen sie sich beim FC Schalke 04 aus. Alessandro Schöpf ist bereits der achte Profi, der sich im Saisonverlauf eine schwere Verletzung zuzog. Bei Schöpf wurde ein Kreuzband-Anriss im rechten Knie diagnostiziert.
Nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung verzichtet der 23-Jährige auf eine Operation. Schöpf will den Kreuzband-Schaden konservativ verheilen lassen. Ausfallzeit: rund vier Monate. Damit findet die Vorbereitung auf die Saison 2017/2018 ohne den königsblauen Dauerrenner statt.
Schöpf spielte verletzt durch
Ausgerechnet in der Phase, in der sich Alessandro Schöpf aus seinem Zwischen-Tief herausgekämpft und beim 4:1-Sieg in Leverkusen überragend agiert hatte (ein Tor, zwei Vorlagen), schlug das Verletzungspech gnadenlos zu. Nach einem Zweikampf mit Benjamin Henrichs musste Schöpf am Knie behandelt werden, er kehrte aber zurück auf den Platz und spielte bis zum Abpfiff durch. „Ich habe ein Knacken gehört, aber danach ging es wieder“, berichtet Schöpf. Auf der Rückreise aus Leverkusen war der Österreicher noch von einer leichten Verletzung ausgegangen. Ein Trugschluss. Über Nacht kamen die Schmerzen, und am Dienstag gab es dann die niederschmetternde Diagnose.
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Schöpf zählt zu den torgefährlichsten Spielern im königsblauen Trikot. Mit sechs Bundesliga-Treffern und zwei Vorlagen liegt er in der internen Scorerliste hinter Guido Burgstaller (8/2) auf dem zweiten Platz.
Jetzt muss Trainer Markus Weinzierl bei der Punktejagd gegen Freiburg, Hamburg und Ingolstadt, die Schalke doch noch ins internationale Geschäft führen soll, erneut improvisieren. Da auch Eric Maxim Choupo-Moting mit einer Kreuzbandverletzung bis zum Saisonschluss ausfällt, bleibt nur noch Daniel Caligiuri als griffige Außenbahn-Alternative für rechts. Im Notfall könnte auch Verteidiger Coke offensiv aushelfen.
„So Geschichten sind tückisch“
Coke weiß, wie sich eine Kreuzbandverletzung anfühlt. Im Schalker Sommer-Trainingslager verletzte sich der Spanier im ersten Testspiel gegen Bologna und fiel danach sieben Monate aus. „Bei mir war es genau wie bei Alessandro. Ich habe noch weitergespielt. Solche Kreuzbandgeschichten sind tückisch. Du weißt nicht so genau, was los ist. Manchmal fühlst du den Schmerz erst zu Hause. Alessandro ist ein tapferer Kerl. So ein Rückschlag ist aber schwer zu akzeptieren“, sagt Coke.
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Mit ihm fing das ganze Dilemma an. Jetzt hoffen die Verantwortlichen, dass mit Schöpf alles aufhört. Dass es für Schalke in dieser Spielzeit so heftig kommt, schätzt Coke realistisch ein. „Mal kommst du eine Saison ohne Verletzungen durch. Und dann hast du Phasen, in denen es dich richtig erwischt.“
Neben Schöpf, Coke, Choupo-Moting und Abdul Rahman Baba (alle Kreuzbandverletzungen), erwischte es auch Breel Embolo (Sprunggelenksbruch), Klaas-Jan Huntelaar (Außenbandriss), Franco Di Santo (Leisten-Operation) und Naldo (Muskel-Teilabriss).