Leverkusen. . Schalkes Manager Heidel ist während der Spiele ein Pessimist. Deswegen reagierte er in Leverkusen nicht einmal auf eine SMS von Tönnies.

Christian Heidel hat es schon oft erzählt: Wenn er unten am Spielfeldrand sitzt, ist er ein gnadenloser Pessimist. Schalkes Manager fürchtet immer, dass noch irgendetwas schief gehen kann – das war selbst beim 4:1-Sieg in Leverkusen der Fall. „Auch nach dem 3:0 konnte ich mich noch nicht entspannen, und als das 4:1 gefallen ist, hatte ich schon wieder Bedenken“, verriet Heidel nach dem Spiel launig. Und deswegen ließ er auch eine SMS von Clemens Tönnies während des Spiels unbeantwortet.

„Etwas, das es noch nie gegeben hat“

Heidel und Tönnies hatten vor dem Spiel in Leverkusen telefoniert, erzählte der Manager später: „Dabei habe ich ihm gesagt, dass ich heute irgendwie ein richtig gutes Gefühl habe. Als es dann 4:0 stand, hat er mir eine SMS geschickt, dass er sich grundsätzlich jetzt nur noch auf mein Gefühl verlässt, und im gleichen Moment fällt das 4:1. Da habe ich mich nicht getraut, ihm zu antworten, weil noch 20 Minuten zu spielen waren.“ Eine Antwort, so die Logik des früheren Mainzers, hätte impliziert, „dass ich das Spiel im Gefühl schon gewonnen habe, und das wird meistens bestraft.“

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Berufs-Pessimist Heidel sagt, bei ihm würde in solchen Momenten ein Film vor seinen Augen ablaufen: „Wahrscheinlich erleben wir das Spiel, in dem etwas passiert, das es noch nie gegeben hat.“ Schalke verspielte 2008 auswärts in Dortmund einmal eine 3:0-Führung (Endstand 3:3), aber in Leverkusen gerieten die Blauen nicht mehr in Gefahr.

Brenzlig war für Schalke nur die Anfangsphase, als Ralf Fährmann gegen Julian Brandt den Rückstand verhinderte. Wenn Bayer da in Führung gegangen wäre, wäre das Spiel nicht so eindeutig verlaufen. Da musste auch Heidel einmal durchschnaufen – nicht das einzige Mal...