Leverkusen. . Mit dem dem 4:1 in Leverkusen hat Schalke die Auswärts-Angst besiegt. Einer der Gründe, warum es noch für die Europa League noch reichen kann.

  • Mit dem dem 4:1 in Leverkusen hat Schalke die Auswärts-Angst besiegt
  • Einer der Gründe, warum es noch für die Europa League noch erreichen kann
  • Wir nennen 10 Gründe für Europa

Gerettet war das lange Wochenende schon am Freitagabend: Mit dem Sieg in Leverkusen hat sich Schalke die Chance erhalten, bis zum Ende der Saison um die Europa-League-Plätze zumindest mitspielen zu können. Mit drei weiteren Erfolgen kann Schalke noch auf 50 Punkte kommen – das könnte knapp reichen.

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Der Sieg in Leverkusen war einer, der Mut macht – weil er als Vorlage dient für die noch anstehenden Aufgaben: Zweimal muss Schalke dabei noch auswärts antreten, das nächste Mal beim Mitkonkurrenten SC Freiburg. Und die Auswärts-Angst, die wurde mit dem klaren 4:1 in Leverkusen besiegt. Das ist einer von zehn Gründen, warum Schalke die Europa League noch erreichen kann.

Das Auswärts-Gefühl mit nach Freiburg nehmen

  1. Die ganze Saison ist Schalke auswärts nicht so souverän aufgetreten wie in Leverkusen; in der Bundesliga gab es in 14 Spielen zuvor nur zwei knappe 1:0-Siege (in Wolfsburg und Mainz), aber acht Niederlagen. Diesmal wollte Schalke wie in einem Heimspiel auftreten und den Gegner früher anlaufen – nach den schwachen ersten fünf Minuten hat das gut geklappt. Laut Manager Christian Heidel nimmt Schalke nicht nur die drei Punkte mit aus Leverkusen, sondern auch eine gestärkte Psyche: „Für die Spieler ist es wichtig, dass sie das Gefühl bekommen, dass man auch auswärts dominant auftreten kann. Das müssen wir mit nach Freiburg nehmen.“ Dort wird am Sonntag gespielt.
  2. In Freiburg hat Schalke zwar auch schon bittere Klatschen kassiert, aber wenn’s richtig drauf ankam, haben die Königsblauen dort immer gewonnen: Sowohl im Mai 2013 (2:1) als auch im Mai 2014 (2:0) machte Schalke mit Auswärtssiegen in Freiburg die Champions League klar. Auch die jetzt anstehende Partie ist für Trainer Markus Weinzierl so ein Schlüsselspiel: „Und wir fahren mit Rückenwind dahin.“
  3. Die Standardsituationen klappen wieder: Die ganze Saison hat Schalke aus Ecken und Freistößen kaum Kapital geschlagen – in Leverkusen fielen zwei der vier Tore nach Hereingaben von Alessandro Schöpf. Beim 2:0 zirkelte Schöpf einen Eckball eher kurz vors Tor, weil er wusste, dass er dort den Laufweg von Benedikt Höwedes treffen würde. Vor dem 4:0 bekam Schöpf einen Tipp von Holger Badstuber, der ihm gesteckt hatte, dass am zweiten Pfosten „immer sehr viel Platz ist.“ Dort fand Schöpf den freistehenden Guido Burgstaller – schulmäßig, wie Weinzierl urteilte: „Die Bälle müssen gar nicht mal so scharf getreten werden, sondern einfach nur dahin kommen, wo sie auch hinsollen.“

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Mit Guido Burgstaller hat Schalke jetzt endlich den Knipser, der für eine zweistellige Quote gut ist: In 15 Bundesliga-Einsätzen für Schalke erzielte Burgstaller acht Tore – rechnet man das auf eine komplette Saison hoch, kann „Burgi“ auf etwa 18 Tore kommen. „Uns hat in der Vorrunde einfach ein Stürmer gefehlt, der in einem Halbjahr zwischen fünf und zehn Toren schießt“, sagt Heidel: „Jetzt haben wir einen.“
  • Leon Goretzka spielt schon die gesamte Saison stark, aber die Formkurve geht immer noch weiter nach oben. Damit steigt sein Wert für die Mannschaft, und das hatte er sich vor der Saison auch vorgenommen: Möglichst viele Torbeteiligungen, von denen Schalke profitiert: Nach seinen beiden Vorlagen in Leverkusen steht er bei fünf Toren und vier Vorlagen. Reden will er über seine eigene Leistung nicht, aber eines sagt er doch: „Ich glaube, das ist auch eine Qualität von mir, als Mittelfeldspieler selbst gefährlich zu werden.“
  • Nabil Bentaleb scheint für den Endspurt wieder in Form zu kommen – sein scharfer Pass in die Tiefe vor dem 1:0 in Leverkusen erinnerte an den Bentaleb der Vorrunde. Weinzierl fand ohnehin die ganze Entstehung dieses Tores wie aus dem Lehrbuch: „Wir sehen in Stambouli den Balleroberer, in Bentaleb den Zwischenspieler, in Goretzka den perfekten Umschaltspieler auf der Zehn und in Burgstaller den Torjäger, der da steht – so wünscht man es sich.“
  • Coke ist nach seiner langen Verletzungspause zwar noch nicht in Top-Form, aber für die Mannschaft ist er schon jetzt ganz wichtig: Allein die Präsenz des erfahrenen Spaniers auf dem Platz hilft enorm: „Das ist einfach ein Leader“, lobt Heidel: „Und das war ja auch mit ein Grund für seine Verpflichtung, weil wir gemerkt haben, dass der Mannschaft ein paar Typen fehlen.“
  • Schalke kann sich jetzt ganz auf die letzten drei Spiele in der Bundesliga konzentrieren: „Dadurch, dass die Belastung der englischen Wochen wegfällt, können wir die Trainingswoche zum Regenerieren nutzen und uns auf das nächste Spiel vorbereiten“, beschreibt Leon Goretzka. Es muss auch nicht mehr rotiert werden – den Vorteil der Gegner, auf ein müdes Schalke zu treffen, gibt es nicht mehr.
  • Um in die Europa League zu kommen, muss Schalke eigentlich Platz fünf oder sechs in der Bundesliga belegen. Aber es könnte auch Platz sieben reichen: Dann nämlich, wenn Dortmund gegen Frankfurt den DFB-Pokal gewinnt. Dann müsste Schalke allerdings dem Erzrivalen die Daumen drücken. Noch will sich Weinzierl damit nicht beschäftigen, aber er sagt: „Wenn wir am Ende Siebter sind, haben wir kein Problem, auch zum BVB zu halten...
  • Einen Trumpf hat Schalke auf jeden Fall: Die Königsblauen haben das beste Torverhältnis aller Europa-League-Kandidaten (plus 7), nur der 1. FC Köln (plus 6) ist ähnlich gut. „Ich denke, dass das entscheidend sein kann“, glaubt Alessandro Schöpf: „Es liegen ja so viele Mannschaften eng beieinander – wenn man dann am Schluss punktgleich ist, schaut es für uns natürlich gut aus.“
  • Aber vorher muss Schalke noch alle drei Spiele gewinnen – nur dann ist die Chance realistisch.