Gelsenkirchen. . Schalke glaubt nicht, dass der Rückfall auf Platz 12 an Kraft oder Einstellung liegt. Man landet bei Fehlern von Spielern, die sonst kaum patzen.
- Schalke glaubt nicht, dass der Rückfall auf Platz 12 an Kraft oder Einstellung liegt
- Man landet bei Fehlern von Spielern, die sonst kaum patzen
- Schalke macht eine Fehlersuche im Ausschlussverfahren
Als Trainer einer Bundesliga-Mannschaft wie Schalke 04 hat man das Problem, dass man auch dann Antworten parat haben muss, wenn einem manche Dinge vielleicht selbst ein Rätsel sind. Und so läuft bei Schalke 04 die Suche nach den Gründen, warum man nach vermeintlich Hoffnung weckenden Spielen wie dem Derby oder zuvor dem Weiterkommen in der Europa League gegen Mönchengladbach regelmäßig immer wieder auf die Nase fällt, mittlerweile im Ausschlussverfahren.
Es gibt keine Müdigkeit
Vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg wurde Markus Weinzierl nämlich mit der These konfrontiert, dass seine Mannschaft nach mittlerweile 41 Pflichtspielen in dieser Saison körperlich am Ende der Kräfte sein könnte, doch dies schließt Schalkes Trainer komplett aus: „Es gibt keine Müdigkeit. Wir befinden uns in einer Phase, in der es um alles geht. Die Mannschaft will diese Spiele spielen und sehen, was dabei herauskommt.“
Es liegt nicht an der Einstellung
Auch Christian Heidel beteiligte sich an dem Ausschluss-Spiel, als es darum ging, ob Schalkes Mannschaft womöglich den Ernst der Lage nicht erkannt hat und deswegen immer wieder solche Rückschläge wie beim 0:3 am Dienstag in Bremen kassiert – dies schließt der Manager aus: „Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass es im Moment an der Einstellung liegt.“
Kleinigkeiten – oder große individuelle Fehler
Trainer und Manager nehmen die Mannschaft in Schutz – vielleicht auch, weil selbst ihnen diese ständigen Leistungsschwankungen in dieser Saison ein Rätsel sind. Sie führen „Kleinigkeiten“ an, die zum jüngsten Rückschlag in Bremen geführt hätten. Weinzierls Erklärung: „Eine konstante Mannschaftsleistung hängt von konstanten Leistungen einzelner Spieler ab. Und in Bremen haben wir viele Kleinigkeiten nicht richtig gemacht.“ Heidel geht ins Detail: „Beim ersten Gegentor ist der Ball gefühlt zehn Minuten unterwegs – das hätte man ganz sicher verteidigen können. Beim zweiten verliert Huntelaar den Ball, beim dritten verliert Stambouli den Zweikampf – das sind drei individuelle Fehler.“
Der Manager räumt ein, dass es immer wieder solche Patzer sind, die Schalke zurückwerfen und zum zwölften Tabellenplatz nach 27 Bundesliga-Spielen führen: „Wir stehen auf diesem Platz, weil wir diese Fehler machen.“ Auch von Spielern, die er selbst geholt hatte, damit Schalke endlich einmal Stabilität bekommt. Wie Benjamin Stambouli oder der in Bremen gesperrt fehlende Nabil Bentaleb.
Von Stambouli mehr erwartet
„Was Stambouli fehlt, ist die Konstanz. Das ist für uns überraschend“, gesteht Heidel. Denn der Franzose hat schon in England und zuletzt bei Paris St. Germain gespielt – er bringt alle Erfahrung mit. „So ein Ballverlust darf so einem erfahrenen Spieler nicht passieren“, sagt Heidel mit Blick auf das Bremen-Spiel über Stambouli. Von Bentaleb kennt Heidel das eher, der Algerier geht immer hohes Risiko ein – „da halte ich ab und zu auch die Luft an.“
Am Samstag gegen Wolfsburg ist Bentaleb nach seiner Sperre wieder dabei – Weinzierl ist froh, denn der Antreiber ist ja auch ein Typ, der an einem guten Tag den Unterschied machen kann. In der Hinrunde hat der 22-Jährige das oft gezeigt, zuletzt steckte aber auch Bentaleb in dem Dilemma, dass er, wie die Mannschaft, keine Konstanz abrufen kann.
Woran das insgesamt auf Schalke liegt? Heidel bleibt beim Ausschlussverfahren. „Ist die Qualität nicht gut?“, fragt er selbst und gibt sogleich auch die Antwort: „Auf Strecke glaube ich das nicht.“