Gelsenkirchen. . Julian Draxler stattet Schalke vor dem Derby einen Besuch ab – seine Sympathien vor dem Spiel sind unzweifelhaft. Choupo-Moting wackelt.
- Julian Draxler stattet Schalke vor dem Derby einen Besuch ab
- Seine Sympathien vor dem Spiel sind unzweifelhaft. Choupo-Moting wackelt
Wird er Schalkes Glücksbringer fürs Derby? Vier Tage vor dem Revier-Gipfel schaute am Dienstag Julian Draxler bei den alten Kollegen in der Kabine vorbei. Wem er am Samstag die Daumen drückt, ist klar: Der gebürtige Gladbecker ist Schalker – auch wenn er die Königsblauen vor knapp zwei Jahren in Richtung VfL Wolfsburg verließ und heute für Paris St. Germain spielt.
Julian Draxler hatte nach dem Länderspiel am Sonntag in Aserbaidschan von PSG noch freie Tage bekommen und nutzte die Zeit zum Heimatbesuch. Das Derby am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in der Arena war aber auch schon zuvor bei der Nationalmannschaft ein Thema. Mit den Dortmunder Spielern gab es „das übliche Rumgeflachse“, berichtete Benedikt Höwedes nach der Rückkehr. Gezockt auf den Derbysieg hat er mit Dortmunds André Schürrle aber nicht: „Wir haben keine Wette abgeschlossen.“ Schalke will ja auch auf dem Rasen gewinnen, und nicht an der Wettbude. Das Hinspiel Ende Oktober in Dortmund endete 0:0 – Schalke durfte das ehemalige Westfalenstadion erhobenen Hauptes verlassen und wäre mit einem Heimsieg jetzt eine Art Reviermeister dieser Saison.
Zuletzt gut in Form
Was den Königsblauen Zuversicht gibt, ist die Woche vor der Länderspielpause mit zwei Bundesligasiegen (gegen Augsburg und Mainz) und dem Weiterkommen gegen Mönchengladbach in der Europa League. „Entsprechend treten wir auch jetzt selbstbewusst auf“, verspricht Kapitän Höwedes. Außerdem hat Dortmund in dieser Saison auswärts auch schon bei Mannschaften Punkte liegen gelassen, die in der Tabelle hinter Schalke stehen: etwa in Ingolstadt, Mainz oder Darmstadt. „Dortmund ist immer noch eine Spitzenmannschaft“, sagt Höwedes, aber das muss im Derby nicht viel heißen: „Am Samstag versuchen wir, in allen Belangen die bessere Mannschaft zu sein.“
Abschlusstraining diesmal nicht öffentlich
Denn in einem Derby geben oft andere Dinge den Ausschlag als ein guter Torjäger oder eine fein abgestimmte Viererkette. Da hat das, was an Atmosphäre von außen kommt oder was tief in den Herzen der Spieler steckt, schon manchmal die beste Formkurve ausgehebelt. Höwedes verdeutlicht: „In Derbys sind andere Dinge entscheidend. Zum Beispiel Ehrgeiz, Kampfeslust oder die richtige Spannnung.“ Von alledem hatte Schalke beim Hinspiel genug mit auf den Weg bekommen. Da hatte Schalke zum Abschlusstraining die Tore für die Fans geöffnet, damit die vielen neuen Spieler einen Vorgeschmack auf die spezielle Atmosphäre bekommen. Auf diesen Kick verzichtet Schalke diesmal, um das damals Besondere nicht zum Gewöhnlichen zu machen.
Vorzeitig vom Länderspiel zurück
„Die Spannung steigt so langsam“, sagt Höwedes: „Und bis zum Ende der Woche wird das immer weiter gesteigert.“ Bis zum Training am Donnnerstag werden auch alle Nationalspieler wieder auf Schalke sein – neben Höwedes kehrten einige andere schon gestern wieder zurück, zwei sogar vorzeitig: Sead Kolasinac (muskuläre Probleme) und Eric Maxim Choupo-Moting (Knie) verzichteten auf ihre Länderspiel-Einsätze am Dienstag, um fürs Derby fit zu sein. Bei Choupo-Moting ist das allerdings noch nicht ganz sicher, der Linksaußen wackelt. Julian Draxler kann wohl zum Bedauern allerdings nicht einspringen: Mit ihm ging’s nur rein in die Derby-Woche.