Gelsenkirchen. . Die Profiabteilung und die Knappenschmiede sollen modern bleiben. Alle Teams bekommen eine Heimat auf dem Schalker Vereinsgelände.
- Die Profiabteilung und die Knappenschmiede sollen modern bleiben
- Alle Teams bekommen eine Heimat auf dem Schalker Vereinsgelände
- So baut Schalke das Berger Feld um
Als in der vergangenen Woche Hubert Neu (64), von 1993 bis 1999 Co-Trainer auf Schalke, den Königsblauen einen Besuch abstattete, wurde er von Mediendirektor Thomas Spiegel über das riesige Vereinsgelände geführt. Beim Blick auf die Bagger, die auf dem Gelände des alten Parkstadions stehen, dachte er an die alten Zeiten: „Was haben wir hier für Spiele erlebt...“ Jetzt steht vom Parkstadion gerade noch ein alter Flutlichtmast – Schalke baut das Vereinsgelände um.
Das Bauprojekt Berger Feld, wie es offiziell heißt, schreitet voran. Dabei geht es nicht nur um das Regionalligastadion, das auf der Fläche des Parkstadions entsteht, sondern auch um bessere Trainingsbedingungen für den ganzen Verein – von der Jugend bis zu den Profis. Insgesamt werden im ersten Bauabschnitt vier vorhandene Trainingsplätze modernisiert und drei zusätzliche neu gebaut – einer ist bereits fertig. Die Profis bekommen ein neues Leistungszentrum, die Umkleiden für die Talente der Knappenschmiede werden renoviert. Auch ein neues Parkhaus ist bereits entstanden. In weiteren Bauabschnitten soll dann unter anderem noch ein neues Fan- und Besucherhaus entstehen – das sogenannte „Tor auf Schalke“.
Die Hoffnung auf Transfererlöse
Allein für den ersten Bauabschnitt beträgt das Investitionsvolumen 25 Millionen Euro – Geld, das Schalke ausgibt, um modern zu bleiben. Gerade auch bei der Knappenschmiede, die für Schalke in den vergangenen Jahren durch die Verkäufe von Julian Draxler und Leroy Sané auch von enormer wirtschaftlicher Bedeutung war. Darauf setzt der Klub auch in den nächsten Jahren, im aktuellen Geschäftsbericht heißt es: „Transfers werden auch in Zukunft Erlöse ermöglichen, die dem FC Schalke 04 Wettbewerbsfähigkeit sichern.“
Christof Osigus ist einer der weiß, wie es früher noch auf Schalke ausgesehen hat – er kennt die Schalker Nachwuchsarbeit von beiden Seiten. Einst war er selbst Nachwuchs-Torwart auf Schalke, heute ist er Torwart-Trainer der U16-Jugend. Wenn er die Zeiten vergleicht, muss er schmunzeln: „Zwischen den Ausbildungen von früher und heute liegen Welten. Zu meiner Zeit gab es ja noch nicht einmal einen Torwarttrainer. Heute ist das natürlich alles schon sehr professionell. Die Jungs haben viermal in der Woche Training – dazu kommt am Wochenende noch ein Spiel, das ist schon extrem.“
Eine Heimat für alle Teams
Für die Zukunft erwartet er, dass die Umbaumaßnahmen Früchte tragen. Allein schon dadurch, dass künftig alle Mannschaften auf dem Vereinsgelände ihr Zuhause haben. Aktuell trägt zum Beispiel die zweite Mannschaft ihre Heimspiele in Wanne-Eickel oder in Bottrop aus, die Jugendmannschaften spielen in Ückendorf. Die Identifikation wird auf dem Vereinsgelände noch größer werden, gleichzeitig fällt der hohe logistische Aufwand durch das Ausweichen auf andere Plätze weg. Osigus: „Dazu kommt dann noch, dass die Plätze auf Schalke dann eine höhere Qualität als zum Beispiel in Bottrop oder Ückendorf haben werden.“
Die Strukturen auf Schalke nehmen immer konkretere Formen an. Andere Vereine wie die TSG Hoffenheim oder RB Leipzig hatten in den vergangenen Jahren Anstrengungen unternommen, um im Jugendbereich nach vorne zu kommen. Trotzdem ist Schalke sportlich spitze und führt sowohl mit der U17 wie auch mit der U19 die Tabelle der Bundesliga an. Dafür hat Christof Osigus eine Erklärung: „Im Vergleich zu den Abteilungen in Leipzig oder Hoffenheim sind wir in Sachen Infrastruktur und Ausstattung sicherlich nicht so gut aufgestellt. Aber in der Knappenschmiede ist einfach eine gewisse Demut zu spüren - der Spaß am Fußball und die harte Arbeit stehen im Vordergrund.“ (CAH/MH/tt)