Hannover. Horst Heldt hat André Breitenreiter als Trainer zu Hannover 96 geholt. Keine Selbstverständlichkeit, denn auf Schalke hatten beide Differenzen.

  • Hannover 96 hat sich von Trainer Daniel Stendel getrennt und André Breitenreiter geholt
  • Dadurch arbeiten Horst Heldt und André Breitenreiter wieder gemeinsam
  • Dabei haben sich beide auf Schalke nicht so gut verstanden, wie es zwischen Manager und Trainer sein sollte

Der Trainerwechsel beim Fußball-Zweitligisten Hannover 96 kam zeitlich nicht überraschend. Es hatte sich angedeutet, dass Daniel Stendel keinen Kredit im Klub mehr haben würde. Nach dem 0:0 beim FC St. Pauli, das für den Bundesliga-Absteiger den Verlust eines Aufstiegsrangs bedeutete, handelte der neue Sportchef Horst Heldt. Seine Wahl fiel auf einen guten Bekannten: Horst Heldt holte André Breitenreiter, mit dem er bis zum Ende der vergangenen Saison beim Bundesligisten FC Schalke 04 zusammengearbeitet hatte.

Eine Selbstverständlichkeit war die Verpflichtung von Breitenreiter nicht, obwohl er Niedersachse ist, in der Nähe von Hannover wohnt, von 1991 bis 1994 für 96 gespielt hatte und 1992 zum DFB-Pokal-Siegerteam gehörte. Auf Schalke hatten sich Heldt und Breitenreiter nämlich nicht immer so gut verstanden, wie es im Verhältnis zwischen Trainer und Manager üblich sein sollte. Vor allem, nachdem Heldts Abgang zum Saisonende vorzeitig vom Aufsichtsrat verkündet und Christian Heidel als kommender starker Mann auf Schalke präsentiert worden war, ging Breitenreiter oft eigene Wege. Am Ende sah Schalkes Führung nach nur einer Saison keine Zukunft mehr für den Trainer, den Heldt verpflichtet hatte, obwohl Breitenreiter zuvor gerade mit dem SC Paderborn aus der Bundesliga abgestiegen war.

Heldt will persönliche Befindlichkeiten nicht überbewerten

„Wir haben uns ausgesprochen und die Vergangenheit gemeinsam aufgearbeitet“, erklärt Heldt im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir hatten auf Schalke beide keine einfache Rolle, das war der Gesamtsituation geschuldet.“ Heldt will persönliche Befindlichkeiten ohnehin nicht überbewerten. Er betont, dass bei jedem Trainerwechsel, den er in seiner Karriere als Manager beim VfB Stuttgart, bei Schalke 04 und nun bei Hannover 96 vorgenommen habe, dies die wichtigste Frage gewesen sei: „Welche Lösung ist die beste für den Verein?“ Bei Hannover 96 laute nun die richtige Antwort: André Breitenreiter.

„Ich kenne André sehr gut und bin überzeugt davon, dass er der Richtige ist, um das Ziel von Hannover 96, den Aufstieg in die Bundesliga, in die Realität umzusetzen“, erklärt Heldt. „Es war klar: Wenn wir einen Trainerwechsel vornehmen wollten, dann musste es jetzt sein. Denn während der Länderspielpause hat ein neuer Trainer die größte Möglichkeit, Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen.“

Am Donnerstag gibt es das Wiedersehen mit Schalke

Kurios: Am Donnerstag (18.30 Uhr) gibt es für Breitenreiter und Heldt ein Wiedersehen mit Schalke 04. Der Bundesligist spielt auf Initiative von Schalkes Hauptsponsor Gazprom in Freundschaft bei dem Zweitligisten, die Einnahmen kommen einem sozialen Projekt in Hannover zuguten. Horst Heldt sagt lachend: „So wird ein Benefizspiel zu einem medialen Ereignis.“