Gelsenkirchen. . Leon Goretzka will am Donnerstag in der Europa League gegen Gladbach auch den Frust besiegen. Der Schalker Profi: „Ich freue mich riesig.“
- Leon Goretzka will in der Europa League gegen Gladbach auch den Frust besiegen
- Es gilt als sicher, dass Trainer Markus Weinzierl Konsequenzen ziehen wird
- Goretzka ist vor dem Galdbach-Spiel zuversichtlich: „Ich freue mich riesig“
Auf dem Arenaring, über den an diesem Donnerstagabend wieder Tausende Fans ins Stadion pilgern werden, finden sich Holzbuden, die etwas aus der Jahreszeit gefallen scheinen: „Hier Glühwein.“ Schalke geht bei seinen Geschäften offenbar mit dem Wetter. Aber zur doch leicht frostigen Stimmung, die sich rund um den gesamten Verein breit gemacht hat, passt der Glühwein ja auch.
Drinnen im Bauch der Arena sitzt freilich einer, der sich als Kontrapunkt zu Frust und Frost positioniert. Es ist Leon Goretzka, 22 Jahre alt und einer der ganz wenigen Schalker Spieler, die sich in den vergangenen Wochen persönlich nicht allzu viel zu Schulden kommen gelassen haben. Selbst beim als desaströs empfundenen 2:4 am vergangenen Samstag in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach hielt er wenigstens den Kopf hin und erzielte ein Tor.
Neues Spiel, neue Chance
Schalke muss eigentlich Schüttelfrost bekommen, wenn man nur an dieses Spiel denkt, und kann wenig Zuversicht empfinden, wenn man sich nun an diesem Donnerstag (21.05 Uhr/ Sport1 live) im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League schon wieder mit der Borussia vom Niederrhein misst. Doch Leon Goretzka sagt: „Ich finde es super, dass wir die Möglichkeit haben, in einem anderen Wettbewerb dieses Spiel wieder gutzumachen.“ Dieses Spiel vom Samstag, dieses 2:4.
Neues Spiel, neue Chance: Leon Goretzka ist einer, der das Positive nach außen kehrt. In der Hinrunde hat Schalke in der Bundesliga zu Hause gegen Mönchengladbach mit 4:0 gewonnen. Auch damals hat der Mittelfeldspieler ein Tor geschossen. Wendet man die Bundesliga-Ergebnisse auf die Europapokal-Rechnung an, wäre Schalke also trotz des 2:4 vom Samstag in der Addition beider Ergebnisse (6:4) weitergekommen. Was dramatisch gegen die Königsblauen spricht, ist der aktuelle Trend.
Schluss mit Risiko-Pässen
Es gilt als sicher, dass Trainer Markus Weinzierl daraus für das Heimspiel in der Europa League Konsequenzen ziehen wird: Ob nun durch Personalwechsel oder durch eine Systemumstellung, ist offen – beim 4:0-Sieg in der Bundesliga spielte Schalke Anfang Oktober noch im 4-2-3-1-System.
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Am Mittwoch antwortete er auf die Frage der WAZ nach einer Rückkehr zur Viererkette ausweichend: Das System sei nicht entscheidend, erklärte Weinzierl, „der Schlüssel liegt im Zweikampfverhalten, da müssen wir uns steigern.“ Zudem hat er mit der Mannschaft daran gearbeitet, die riskanten Pässe durch die Spielfeldmitte zu unterlassen – diese hatte er am Samstag scharf kritisiert. Nun erklärte Weinzierl nochmals: „Bei uns kann ein super Pass dabei herauskommen, aber auch ein Fehlpass, und der kann gegen Gladbach weh tun. Die Spieler müssen das Risiko richtig einschätzen.“
Goretzka stimmt Weinzierl zu
Mit Leon Goretzka hat Weinzierl da einen Verbündeten. Der 22-Jährige betont, dass es auch von einem jungen Spieler nicht zu viel verlangt sein dürfe, sich an diese Trainer-Vorgabe zu halten: „Ich habe schon relativ viel Erfahrung sammeln dürfen. Deswegen kann man das von mir und auch von den anderen Mittelfeldspielern absolut erwarten, das Risiko eines Passes richtig einzuschätzen.“
Ausreden sind nicht seine Sache, das immerhin sollte Mut machen, und so stemmt sich der frühere Bochumer mit Macht gegen diesen Trend des allgemeinen Frusts auf Schalke. „Ich freue mich riesig auf das Spiel“, versichert Goretzka, und mit dieser Einstellung sollten auch die Zuschauer in den Abend gehen: „Wir brauchen unsere Fans im Stadion. Ich hoffe nicht, dass einige unruhig werden, wenn es nach 15 Minuten noch 0:0 steht.“
Es ist Europapokal, früher waren das Festtage auf Schalke. Gab’s da eigentlich auch Glühwein?