München. . Sead Kolasinac war beim 1:1 in München wieder einer der besten Schalker. Der Linksverteidiger betreibt derzeit viel Werbung in eigener Sache.

  • Sead Kolasinac war beim 1:1 in München wieder einer der besten Schalker
  • Der Linksverteidiger betreibt derzeit viel Werbung in eigener Sache
  • Am Saisonende läuft sein Vertrag aus

SK steht in schwarzen Buchstaben auf der schwarzen Baseball-Cap, die Sead Kolasinac trägt, als er nach dem 1:1 beim FC Bayern München zum Mannschaftsbus geht. Schalkes Linksverteidiger Sead Kolasinac, oder kurz: SK, ist in dieser Saison endgültig zur Marke geworden.

Mit konstant guten Leistungen war der 23-Jährige schon die positive Überraschung der Hinrunde. Mit zwei Toren und vier Vorlagen hatte er großen Anteil daran, dass Schalke von Oktober bis Anfang Dezember in zwölf Pflichtspielen in Folge ungeschlagen blieb.

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Auch am Samstag beim 1:1 in München war der bosnische Nationalspieler einer der besten Schalker – wenn nicht sogar der beste Schalker. „Wir können mit dem Punkt sehr gut leben. Wir haben uns in München gut in die Zweikämpfe geschmissen und am Ende verdient gepunktet“, sagte Kolasinac.

Robben verliert Duell

Allen voran war er es, der sich in jeden Zweikampf schmiss. Kolasinac bekam es vornehmlich mit Bayerns Dribbelkönig Arjen Robben zu tun. Dass der Niederländer nach 70 Minuten ausgewechselt wurde und die Allianz Arena schon kurz nach dem Spiel wortlos verließ, lag vor allem an Kolasinac, der Robben nach einer Viertelstunde keinen Meter Platz mehr ließ.

Der Schalker Linksverteidiger war der Spielverderber, der er sein sollte. Seine Bilanz von gewonnenen Zweikämpfen spricht klar für ihn – er entschied über 64 Prozent der Duelle für sich. Zum Vergleich: Alessandro Schöpf, das Pendant zu Kolasinac auf der rechten Seite, gewann nur 37 Prozent seiner Zweikämpfe.

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„Arjen Robben ist natürlich ein Weltklassespieler. Ich habe mich gefreut, dass ich in den etwa 70 Minuten, in denen er auf dem Platz war, entsprechend dagegenhalten konnte“, sagte Kolasinac. Schon bei seinem Startelf-Debüt für Schalke vor fast genau vier Jahren war Arjen Robben sein Gegenspieler - damals verlor Kolasinac das Duell und Schalke mit 0:4.

Kolasinac gefällt das System

Seine Position als Linksverteidiger vor der Dreierkette erlaubt es ihm, sich bei jeder Gelegenheit ins Angriffsspiel einzuschalten – das soll er sogar. Allerdings, auch das schreibt seine Position im System von Trainer Markus Weinzierl vor, sollte er da sein, wenn er in der Defensive gebraucht wird. Allein von der Laufintensität ist diese Position höchst anspruchsvoll. „Es kommt mir auf jeden Fall zugute, dass wir mit drei Mann hinten spielen. Ich weiß, dass ich abgesichert bin, wenn ich nach vorne gehe“, sagte Kolasinac vor dem Spiel in München im Gespräch mit bundesliga.de. „Das ist bei der Viererkette nicht so. Da bist du selbst derjenige, der absichern muss. Mir macht es einfach Spaß, hin und wieder auch vorne mitmischen zu können.“

So wie am Samstag in der 17. Minute, als er frei vor Manuel Neuer auftauchte und der Nationaltorwart Kolasinacs Schuss mit einer Welklasseparade über das Tor lenkte. Kurz vor der Pause tauchte Kolasinac an der Grundlinie auf und spielte den Ball klug auf Guido Burgstaller zurück, der die Latte traf. Schalkes Linksverteidiger war fast an jeder Aktion in der Offensive beteiligt.

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In der Schlussphase, als die Bayern noch einmal alles nach vorne warfen, ließ die Kraft nach. Kolasinac hatte aber trotzdem noch genügend Power, um dem eingewechselten Kingsley Coman an der Außenlinie mit einer Grätsche den Ball abzunehmen und einen Konter einzuleiten. „Jeder bei uns wollte den Ball. Die Leistung, die wir in München abgerufen haben, muss der Maßstab für die nächsten Wochen sein“, sagte Kolasinac.

Absage von Schalke

Mit starken Auftritten wie diesen betreibt Sead Kolasinac auch Werbung in eigener Sache. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Chelsea wollte ihn schon im Winter verpflichten, Schalke sagte aber ab. Sie boomt wie noch nie, die Marke Sead Kolasinac, oder kurz: SK.