München. . Bei seiner Rückkehr nach München feierte Holger Badstuber sein Pflichtspiel-Debüt für Schalke. Seine Leistung war vielversprechend.

Er kam, kämpfte und nahm beim 1:1 (1:1)-Remis in München nicht nur einen Punkt, sondern auch viele Sympathiekundgebungen als Motivation mit. Schalkes Neuzugang Holger Bad­stuber, der in der Winterpause vom FC Bayern ausgeliehen wurde, feierte sein Pflichtspiel-Debüt im königsblauen Dress gegen seinen Stammverein. Sozusagen im eigenen Wohnzimmer.

Schalke mutig und entschlossen

„Es war speziell. Ich habe versucht, mich nicht beeinflussen zu lassen und mich zu fokussieren“, meinte Badstuber. Nicht nur seine Leistung war ansprechend. Diesmal stimmte auch der Auftritt des Teams. Die Königsblauen agierten mutig und entschlossen. So, wie es Trainer Markus Weinzierl schon vor dem 0:1 gegen Eintracht Frankfurt eingefordert hatte. „Es war eine gute Trainingswoche“, sagt Badstuber, „man hat deutlich gemerkt, dass wir etwas vorhaben. Genau das haben wir gezeigt.“

Der 27-Jährige gegen die „Roten“ in der Allianz-Arena im blauen Trikot – ein ungewohntes Bild. Holger Badstuber lief in seiner Laufbahn bisher 119 Mal in der Bundesliga für Bayern auf. Jetzt steht in der Statistik ein Einsatz für Schalke. Es war einer, der Appetit auf mehr macht. Nach 59 Minuten ging Schalkes Abwehrmann, der mit Organisations-Geschick und großer Pass-Sicherheit bestach, vom Feld.

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Es gab viel Applaus. Aus dem Schalker Block und von den einheimischen Besuchern. Badstuber klopfte sich demonstrativ auf das Schalke-Logo seines Trikots. „Ich kenne die Rivalität ein bisschen. Das ist dann was Schönes. Es geht dann nicht um die Vereine, sondern um die Geste der Fans. Die wollte ich zurückgeben. Ich kriege das schon mit und registriere das. Das wollte ich damit ausdrücken“, so Badstuber.

Dass er nicht über die volle Distanz ging, war abgesprochen. „Zur Halbzeit hat Holger gesagt, dass er leichte Probleme an der Rückseite des Oberschenkels hat. Es gibt aber, denke ich, keine Nachwirkungen“, so Trainer Markus Weinzierl. Dass Badstuber der Belastung Tribut zollen muss, ist verständlich. In dieser Saison stand erst ein kurzer Einsatz zu Buche. Badstuber wurde am 29. Oktober bei Bayerns 3:1-Sieg in Augsburg eingewechselt. Danach kam lange nichts. Bis vergangenen Samstag. „Es war mein erstes Spiel nach langer Zeit, und gegen Bayern muss man doch laufen“, sagte der Debütant schmunzelnd und klärte seine Behandlung am Oberschenkel auf: „Ich habe ein bisschen was gespürt, wollte kein Risiko eingehen. Ich bin bereit für die nächsten Tage.“

Badstuber steigert sich von Minute zu Minute

Holger Badstuber macht Schalke Mut. Zwar kam er gegen die Bayern etwas zäh in die Partie und sah in der Entstehung des 1:0 durch Robert Lewandowski (9.) nicht ganz so gut aus, aber nach Naldos schnellem Ausgleichstreffer (13.) wurde die Sicherheit größer. Bad­stuber steigerte sich von Minute zu Minute, zeigte Präsenz und wusste, welchen Gegner er wie zu bekämpfen hatte. „Wir haben gezeigt, dass wir mutig sein können, dass wir eklig sein können. Das ist der richtige Weg, um in München zu bestehen. Das 1:1 hat uns damit recht gegeben“, sagte der Ex-Nationalspieler.

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Während bei Schalke die frustrierenden Eindrücke der Vorwoche durch den starken Auftritt in München weggewischt wurden, hängt bei Bayern der Haussegen etwas schief. Badstuber wurde von Münchener Journalisten gefragt, wie Bayern denn den Schalter umlegen könne. Badstuber verstand irrtümlich „den Schalker umlegen“ und fragte vorsichtshalber noch mal nach, bevor er lächelnd diplomatisch antwortete. „Ich bin raus, nicht mehr tagtäglich dabei. Es ist momentan nicht meine Mannschaft. Wir wissen alle, was Bayern für eine Qualität hat. Ich wünsche ihnen alles Gute.“ Das Beste wünscht er bis Mai dem FC Schalke 04. So lange läuft das Leihgeschäft mit ihm.