Gelsenkirchen. . Holger Badstuber wechselte im Winter zu Schalke 04, weil er spielen wollte. Doch vor der Rückkehr nach München ist er auch bei seinem neuen Klub, was er bei den Bayern war - ein Bankdrücker.
- Holger Badstuber wechselte im Winter zu Schalke 04
- Er wollte endlich spielen
- Doch vor der Rückkehr nach München ist er auch bei seinem neuen Klub, was er bei den Bayern war - ein Bankdrücker
Ein Tor hat Holger Badstuber für Schalke 04 gegen den FC Bayern schon geschossen. Vor knapp sechs Jahren traf der Nationalspieler beim Münchner 4:1 ins eigene Netz. Wenn er am Samstag (15.30 Uhr/Sky) als Königsblauer zu den Roten zurückkehrt, wird er jedoch sein, was er zuletzt auch dort war - ein Bankdrücker."Ihm fehlt Spielpraxis", sagte Trainer Markus Weinzierl, "er braucht seine Zeit, bis er unser Spiel versteht."
Eigentlich war der Verteidiger mit der langen Verletzungsgeschichte von den Bayern nach Gelsenkirchen ausgeliehen worden, um eben diese Spielpraxis zu sammeln."Ich will spielen, das ist das A und O", hatte der 27-Jährige vor seinem Wechsel betont. In den ersten beiden Bundesliga-Partien nach der Winterpause spielte er aber nicht eine Minute. Ein Einsatz in München ist eher unwahrscheinlich, auch auf Schalke ist Badstuber derzeit nur Innenverteidiger Nummer vier.
"Wir wollten eine Absicherung, das haben wir mit Holger auch so besprochen", betont Sportvorstand Christian Heidel. Als Schalke den 27-Jährigen auslieh, plagte sich Kapitän Benedikt Höwedes mit Hüftproblemen, Matija Nastasic legte mit Achillessehnenbeschwerden die eine oder andere Trainingspause ein. Doch zusammen mit Abwehrchef Naldo spielen die beiden Innenverteidiger wieder - das Trio ist erste Wahl, vor allem, weil es die Defensive stabilisiert.
Schalke hat in elf Spieler nur neun Gegentore kassiert
Seit Weinzierl auf die Dreier-Verteidigung umstellte, hat Schalke in elf Bundesligaspielen nur neun Gegentore kassiert. Allerdings haben alle drei Schwächen in der Spieleröffnung - ein Manko, das vor allem in der jüngsten Misserfolgsserie mit nur vier Punkten aus sechs Bundesligaspielen überdeutlich wurde.
Gerade auch wegen der Qualitäten im Passspiel hatte Heidel Badstuber verpflichtet. "Seine Spieleröffnung gehört mit zu den besten in der Bundesliga", schwärmte der Manager damals. Jetzt sagt er, er könne ihn nicht einfach beispielsweise Nastasic vorziehen. "Er hat lange nicht gespielt", betont Heidel, "er wird seine Einsätze bekommen. Da bin ich sicher."
Badstuber fügt sich bislang
Bislang fügt sich Badstuber klaglos in sein Schicksal - und übt sich in Geduld. Regelmäßig twittert er Fotos vom Training. Zuletzt ein Bild, auf dem er Gewichte stemmt. Damit will er zeigen: Nach zahlreichen schweren Verletzungen befindet er sich in glänzender körperlicher Verfassung. Weinzierl vertröstet ihn auf die kommenden englischen Wochen, wenn in 22 Tagen sieben Partien anstehen.
"Er wird mit Sicherheit wichtig sein für die Mannschaft - in den nächsten Monaten", sagte er: "Er ist eine wichtige Alternative, wir haben in den nächsten Monaten ein sehr enges und straffes Programm." Ob Badstuber sich mit dieser Rolle zufrieden gibt, wird sich zeigen.