Gelsenkirchen. . Gegen Frankfurt strebt Schalke am Freitag einen Sieg und besseren Fußball an - damit die Arena wieder deutlich voller wird als gegen Ingolstadt.
- Gegen den FC Ingolstadt gab es in der Schalker Arena einen Negativrekord
- Nur 58 004 Zuschauer waren im Stadion
- Für Sportvorstand Christian Heidel ist das Zuschauerthema noch kein Drama
Im Schalker Ticket-Center ist am Donnerstagvormittag nicht viel los. Ein Mitarbeiter dreht seinen Bildschirm zur Seite und zeigt eine Übersicht des Stadions: Wer Karten für das Heimspiel an diesem Freitagabend (20.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt kaufen möchte, der hat noch drei Kategorien zur Auswahl. Auch an den Tageskassen sollen noch ausreichend Tickets angeboten werden.
Ein Schalke-Fan aus Dorsten hat seine Entscheidung schon am Dienstag getroffen und während des Trainings der Profis versucht, seine zwei Karten für das Spiel gegen Frankfurt bei anderen Fans loszuwerden. Er ärgert sich auch Tage später noch über den „Grottenkick“ beim 1:0 gegen Ingolstadt und geht am Freitagabend lieber ins Konzert: Militär- und Blasmusik. In Dortmund!
Laufen Schalke die Zuschauer weg? Die Besucherzahl von 58 004 gegen Ingolstadt bedeutete einen Negativrekord bei Bundesligaspielen in der Arena.
„Punkte holen und besser spielen“
„Die Anzahl der Gästefans lag lediglich bei knapp über 400 Personen“, betont Finanzvorstand Peter Peters. Die Arena war allerdings erst zweimal in dieser Saison ausverkauft. Auch dafür, meint Peters, seien die Anhänger der Gegner der Hauptgrund: „Warum weniger Gästefans kommen, hängt mit Sicherheit nicht mit der sportlichen Situation bei Schalke zusammen.“ Auch Eintracht Frankfurt habe viele Karten zurückgegeben.
Auch interessant
Für Sportvorstand Christian Heidel ist das Zuschauerthema noch kein Drama, aber er betrachtet es durchaus differenziert. „Viele Vereine würden sich wünschen, auf dem Niveau jammern zu können“, sagt er. Aber auch ihm sind im ersten Spiel des Jahres 2017 die Pfiffe zur Pause nicht entgangen, und auch er hat gesehen, dass die Ränge gegen Ende leerer wurden, weil viele Anhänger nicht mehr an ihre Mannschaft geglaubt hatten. Heidel weiß, dass sich Schalkes Fans nach attraktivem Fußball sehnen, denn ihm selbst geht es ja nicht anders. „Wir müssen die Punkte holen und noch besser Fußball spielen“, sagt er. „Und zwar auf einem Niveau, mit dem sich auch die letzten Plätze in der Arena wieder füllen lassen.“
Auch Trainer Markus Weinzierl wünscht sich ein flotteres, ideenreicheres Spiel seiner Mannschaft. Aber derzeit sind ihm Punkte am wichtigsten: „Wir sind jetzt in einer Phase, in der es um Ergebnisse geht“, sagt er. Siege bringen das nötige Selbstbewusstsein, das die Spielweise beeinflussen kann. „Die Mannschaft muss mutiger agieren“, fordert der Trainer.
Caligiuri ist eine Alternative
Gegen Frankfurt besteht reichlich Verbesserungsbedarf – im Spielaufbau und im Angriff. „Wir müssen vorne die Bälle besser behaupten und mehr Torgefahr entwickeln,“ sagt Weinzierl.
Gut möglich, dass er deshalb Guido Burgstaller, dem Spielgewinner vom vergangenen Samstag, diesmal eine Chance von Beginn an gibt. Auch der vom Afrika-Cup zurückgekehrte Algerier Nabil Bentaleb darf mit einer Nominierung für die Startelf rechnen. Durch die kurzfristige Verpflichtung von Daniel Caligiuri vom VfL Wolfsburg hat Weinzierl nun noch eine Alternative mehr. „Er soll unser Offensivspiel beleben“, sagt der Trainer.
Schalkes Jahrhundert-Stürmer Klaus Fischer glaubt, dass sich dem Team an diesem Freitag eine echte Chance bietet, um auch das Publikum wieder zu überzeugen: „Die Fans erkennen schon, was da auf dem Rasen abläuft, die Mannschaft ist jetzt gefordert“, sagt der 67-Jährige. „Drei Punkte mit einer ordentlichen Leistung gegen Frankfurt – und alles ist wieder gut. Das geht auf Schalke sehr schnell.“