Gelsenkirchen. . Erst unter Tage, dann auf einen Europacup-Platz: Die Schalker Spieler klingen optimistisch – Sorgen bereitet aber nicht nur Choupo-Moting.
Die Schalker Winter-Verpflichtungen Holger Badstuber (Bayern München) und Guido Burgstaller (1. FC Nürnberg) erlebten am Mittwoch hautnah, was Maloche im Ruhrpott bedeutet.
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Ein Bild mit Symbolcharakter: Auch in der Restrunde der Fußball-Bundesliga soll es für die Schalker um Maloche gehen. Der Tabellenelfte kann sich keine staubige Durststrecke mehr erlauben.
Um doch noch ins wichtige internationale Geschäft einzugreifen, wo die große Kohle lockt, müssen Kapitän Benedikt Höwedes & Co. in der zweiten Saisonphase punkten wie eine Spitzenmannschaft.
Fährmann: „Wollen immer mehr“
„Ich freue mich auf die Rückrunde“, sagt Torwart Ralf Fährmann, „wir befinden uns auf einem Weg der Entwicklung, geben uns nie zufrieden, sondern wollen immer mehr.“ Mit dieser Einstellung will der Malocher-Klub aus dem tristen Mittelmaß herauskommen.
Problem: Auf Offensivmann Eric Maxim Choupo-Moting muss Schalke im schlimmsten Fall drei Spiele verzichten, weil ihn der kamerunische Verband für den Liga-Betrieb sperren lassen will. „Choupo“ hatte die Teilnahme am Afrika-Cup, der bis zum 5. Februar in Gabun stattfindet, aus persönlichen Gründen abgesagt. Die Entscheidung, ob er für Schalke spielen darf, fällt bis spätestens Freitag.
Sportvorstand Christian Heidel: "Ohne Entscheidung der Fifa setzen wir Choupo-Moting nicht ein."
Fragezeichen in der Verteidigung
Auch andere Personal-Schwierigkeiten, die den FC Schalke bereits durch die erste Saisonhälfte begleitet hatten, sind geblieben. Abwehr-Herzstück Benedikt Höwedes verpasste das komplette Trainingslager im spanischen Benidorm wegen Hüftproblemen. Ohne Höwedes hinterließ der Defensivbereich bei der Generalprobe in Chemnitz (1:2) einen unsicheren Eindruck. Naldo konnte der Deckung keinen Halt geben.
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Bayern-Leihgabe Holger Badstuber will das Bayern-Sieger-Gen mit nach Schalke transportieren, ist noch nicht auf dem erhofften Level. Links gibt es keine Alternative zu Sead Kolasinac, dessen Vertrag im Juni ausläuft.
Der 23-Jährige wird heiß von Juventus Turin umworben. Trainer Weinzierl unternahm bereits zwei Gesprächsanläufe, um das Kraftpaket vom Bleiben zu überzeugen. Bisher ohne Erfolg. Zur Ruhe trägt die ungewisse Zukunftsplanung von Kolasinac nicht bei.
Geis spielt konkurrenzlos
Im defensiven Mittelfeld muss sich Johannes Geis steigern. Der Blondschopf spielt konkurrenzlos, da der aus Paris verpflichtete Sechser Benjamin Stambouli auch in der Winter-Vorbereitung nicht zum Überholmanöver ansetzen konnte. Geis muss nach wie vor an seinen Standards feilen.
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Besonders groß sind die Sorgen von Markus Weinzierl im Angriff. Mit Breel Embolo (Sprunggelenksbruch) fällt der Top-Einkauf bis April aus. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (Bänderriss) steigt Mitte Februar wieder ein. Alternative Franco Di Santo wurde gerade in Argentinien an der Leiste operiert.
Goretzka: "Burgi tut uns gut"
Neuzugang Guido Burgstaller muss ohne große Eingewöhnungszeit ran. Nationalspieler Leon Goretzka über den Ex-Nürnberger: „Burgi tut uns gut mit seinen tiefen Laufwegen. Er strotzt vor Selbstvertrauen.“ Der 27-jährige Angreifer gilt als Arbeitstier mit ausgeprägtem Torriecher. So ein Knipser wird auf Schalke dringend gesucht.
Physisch ist das Team top aufgestellt. Mit Fährmann, Höwedes, Kolasinac und dem hungrigen Donis Avdijaj verfügt Schalke über viel Herzblut. Leon Goretzka, Nabil Bentaleb und Max Meyer stehen für die kreativen Momente. Mit diesem Faustpfand und gesteigerter Konstanz will Schalke ran an die Kohle. Es wird eine Malocher-Rückrunde.