Buer. . Kurz vor Weihnachten besuchen die Mannschaft und das Schalker Trainerteam kranke Kinder. Leon Goretzka war mit einigen Kollegen in Buer.
- Am Mittwoch machten die Schalker Profis und das Trainerteam ihre traditionellen Weihnachtsbesuche
- Leon Goretzka war mit Kollegen wie Coke, Stambouli, Nübel und Kehrer in der Kinderklinik in Buer
- Den Profis machte es Spaß, „den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, erklärte Stambouli
Zoes beste Freundin findet, dass der Mann ganz hinten am besten aussieht. Seinen Namen kennt die 13-Jährige aber nicht. „Der, der so ein ganz bisschen Segelohren hat“, sagt sie. „Voll süß!“
Zoes Freundin meint Coke. Schalkes immer noch verletzter Rechtsverteidiger ist einer von sechs Profis, die am Mittwoch den Patienten der Kinder- und Jugendklinik in Gelsenkirchen-Buer einen Besuch abstatten. Die Weihnachtsaktion der Mannschaft hat bei den Königsblauen in den letzten Tagen vor dem Fest schon eine lange Tradition. „Es ist immer wieder ein große Freude, Sie bei uns begrüßen zu dürfen“, sagt Dr. Gerrit Lautner, der Ärztliche Direktor der Klinik.
Viele Geschenke mitgebracht
Auch Schalkes Athletik-Trainer Markus Zetlmeisl sowie die beiden Videoanalysten Lars Gerling und Thomas Linzmeier sind mit auf die „Tiger-Station“ im 2. Obergeschoss gekommen. Als Geschenke haben die Schalker „Kumpelkisten“ mitgebracht. Neben einem Weihnachtsmann aus Schokolade liegen Äpfel, Orangen, Nüsse und auch ein Schalke-Cap darin. Und da Schalke auch nur da drin ist, wo auch ein echter Schalker draufsteht, lassen sich die meisten Kinder die Autogramme der Spieler direkt auf ihre Kumpelkiste schreiben.
„Es ist bald Weihnachten. Uns macht es Spaß, hier zu sein und zu sehen, wie einfach es ist, den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, sagt Benjamin Stambouli. Der defensive Mittelfeldspieler kam in der Sommerpause von Paris St. Germain nach Schalke, für ihn ist es der erste Besuch in der Kinderklinik, von deren Terrasse man bei gutem Wetter beste Sicht auf die Veltins-Arena hat.
Nachhilfe von Thilo Kehrer
Auch Coke, der Spanier, ist zum ersten Mal dabei. Er übersetzt Frohe Weihnachten gleich mal in seine Landessprache: „Feliz Navidad“, sagt er. Coke und Benjamin Stambouli nehmen regelmäßig Deutschunterricht und zeigen beim Besuch, was sie schon drauf haben. Nur das Wort „Ameisenscheisse“ ist ihnen dann doch nicht so geheuer. Nicht nur in der Kindersprache ist es zu hören, wenn ein Fotograf die Leute vor der Linse auffordert, zu lachen. Thilo Kehrer kennt sich jedenfalls aus und leistet seinen Kollegen Nachhilfe. Wieder etwas gelernt.
Vincent ist einer der ersten, der sich eine der Kumpelkiste abholt. Der Zehnjährige zeigt seinen rechten Arm, der seit einigen Tagen blau und weiß eingegipst ist. „Ob in Rot oder in Blau durfte ich mir aussuchen. Bayern mag ich nicht und Schalke finde ich super“, erklärt er. Der Grund für den Schalke-Gips ist ein Unfall beim Schlittschuhlaufen. Ein Kumpel aus dem Taekwondo-Team ist Vincent aus Versehen mit den Kufen über die Finger gefahren. „Sie sind aber zum Glück noch dran“, sagt der Junge aus Dorsten.
Ein Gipsarm wäre für Schalkes Torwart Alexander Nübel ein Albtraum. „Für uns ist es eine sehr schöne Sache, die Kinder hier zu besuchen. Man sieht, dass sie sich riesig über unseren Besuch und die Geschenke freuen“, sagt der 20-Jährige,
Am liebsten ganz schnell ins Stadion
Vor allem Eldin kann es kaum glauben, dass seine Idole in die Klinik gekommen sind. Benjamin Stambouli scheint es dem Achtjährigen besonders angetan zu haben. Er lässt ihn nicht mehr aus den Augen und nimmt drei Autogrammkarten des Franzosen mit auf die Station. Eldins Mutter hat versprochen, dass sie mit dem jungen Fan ins Stadion geht, sobald er gesund ist und das Krankenhaus verlassen darf. Doch nach vier Wochen Fieber ist der kleine Körper noch etwas schwach. Während Eldin am liebsten schon Samstag gegen Freiburg mit seinem neuen Cappy auf der Tribüne sitzen möchte, denkt seine Mutter eher in der Rückrunde an einen Stadionbesuch.
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Tom geht es am Mittwoch gar nicht gut, er darf sein Zimmer nicht verlassen und kann deshalb nicht dabei sein, als sich die jungen Patienten im Spielzimmer mit den großen Vorbildern unterhalten, sich Autogrammkarten holen oder Erinnerungsfotos machen. Coke, Sidney Sam und Alexander Nübel nehmen sich aber auch noch Zeit für ihn. Das XXL-Kopfkissen in den Vereinfarben und dem Vereinslogo ist auf seinem Bett gerichtet, der Fan-Schal ist fest ans Bettgestell geknotet. Keine Frage: hier erholt sich ein Schalker.
Kumpelkisten bewirken Wunder
Dr. Lautner ist begeistert. „Jeder Tag als Kinderarzt ist schön. Tage wie diese sind aber noch schöner“, sagt er und verrät den Spielern noch, dass die „Kumpelkisten“ manchmal ein gutes Argument sind, damit sich Kinder doch Blut abnehmen lassen. Deshalb hat die Station immer ein paar „Kumpelkisten“ in Reserve. Zum Abschied wünscht der Ärztliche Direktor den Schalkern, wie es sich gehört, ein frohes Weihnachtsfest. Und einen einstelligen Tabellenplatz.