Gelsenkirchen. . Der Kapitän ist gegen Leverkusen gesperrt. Youngster Thilo Kehrer soll ihn bei Schalke ersetzen. Höwedes ist sicher: „Er wird sich gut einfügen.“
Nach zwei Niederlagen in Folge sollen beim FC Schalke 04 erst gar keine Gedanken an einen erneuten Negativ-Strudel, der das Team in den ersten fünf Bundesligapartien kräftig nach unten zog, aufkommen. „Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt“, sagt Sportvorstand Christian Heidel vor dem Duell mit Bayer 04 Leverkusen (Sonntag, 17.30 Uhr/Sky).
Den Abstand nach vorne verkürzen
Bis zur Winterpause soll der Abstand zu den Plätzen, die am Saisonende an die begehrten europäischen Fleischtöpfe führen, verringert werden. Gegen Bayer müssen die Schalker das erste von drei noch ausstehenden Spielen ohne ihren Leitwolf bestreiten. Kapitän Benedikt Höwedes fehlt wegen seiner fünften gelben Karte.
Dafür wird mit Thilo Kehrer ein Mann aus dem eigenen Nachwuchs-Reservoir auflaufen. Kehrer geht gestärkt in die Partie. Für seine Leistung in Salzburg heimste der Abwehrmann viel Lob ein. „Thilo hat ein Zeichen gesetzt“, meint Christian Heidel, „es geht um einen Jungen, der aus unserer Jugend kommt und der sich immer wieder herangearbeitet hat. Bei Kehrer habe ich genau hingeschaut. Aus meiner Sicht hat er fehlerfrei gespielt.“
Komplimente für Kehrer
Ein weiteres Kompliment für Kehrer kam aus berufenem Munde. Weltmeister „Bene“ Höwedes attestiert seinem jungen Teamkollegen „ein gutes Passspiel“ und eine „aggressive Spielweise“. Beides Qualitäten, die in jeder Mannschaft gerne gesehen werden. Höwedes: „Ich mache mir keine Sorgen. Thilo wird sich am Sonntag gut einfügen.“
Höwedes wird das aus ungewohnter Zuschauer-Rolle beobachten. Normalerweise zählt er zu den Spielern, die von der ersten bis zur letzten Sekunde alles auf dem Platz geben. „Eine gewisse Anspannung ist natürlich da. Ich werde mitfiebern, mache aber nicht alle kirre“, schmunzelt der Schalker Spielführer, der die Binde für die anstehenden 90 Minuten an Torwart Ralf Fährmann abgeben wird.
Weinzierls Ziel sind drei Punkte
Als Schlüsselspiel wertet Benedikt Höwedes die Begegnung mit Leverkusen nicht, aber der Stellenwert des Duells ist trotzdem enorm hoch. „Bayer“, sagt Höwedes, „ist ein Konkurrent von uns. Sie spielen um die Plätze, auf die wir auch hinkommen wollen.“
Trainer Markus Weinzierl weiß, dass Schalkes Bilanz gegen die Rheinländer „nicht ganz so gut ist.“ Das 2:3 aus der Vorsaison hat Weinzierl noch auf dem Schirm. „Das Spiel“, sagt er, „habe ich sogar gesehen.“ Der 41-Jährige will es jetzt mit den Königsblauen besser machen. „Wir wollen in dem wichtigen Spiel drei Punkte holen. Und wenn es nur ein Zähler wird, dann wir es nur einer.“
Team soll Ausfälle auffangen
Entscheidend nach vorne käme Schalke mit einem Remis nicht. Eine Niederlage ist verboten. Dadurch würde der Rückstand noch größer. Das weiß auch Weinzierl. „Wir wollen rankommen“, sagt er und zählt auf: „Wir haben in der Rückrunde mit Frankfurt, Köln, Hertha oder Hoffenheim noch die ganzen Mannschaften, die vor uns stehen.“ Auch gegen Leverkusen muss der Trainer improvisieren. Die Ausfälle von Franco Di Santo, Klaas-Jan Huntelaar und Breel Embolo soll das Team auffangen. Das Fehlen von Höwedes soll Jungspund Kehrer abfedern.