Gelsenkirchen. . Weinzierl regt Transfers an: „Es gibt auch gute Winter-Lösungen.“ Talent Kehrer soll gegen Leverkusen Höwedes ersetzen. Uchida strahlt wieder.

Die angespannte Personalsituation versetzt Schalkes Trainer Markus Weinzierl in Alarmbereitschaft. „Die Innenverteidigung und der Angriff sind zwei Bereiche, in denen uns Alternativen fehlen“, sagt Schalkes Trainer vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (Sonntag, 17.30 Uhr/Sky).

Gegen die Werkself fehlen neben dem gelbgesperrten Abwehrchef Benedikt Höwedes auch die verletzten Franco Di Santo (Bauchmuskelzerrung), Klaas-Jan Huntelaar (Bänderriss) und der Langzeitverletzte Breel Embolo (Sprunggelenksbruch). Hinter Mittelfeld-Antreiber Nabil Bentaleb (Erkältung) und Abräumer Matija Nastasic (Adduktorenprobleme) stehen Fragezeichen.

Weinzierl denkt nicht nur kurzfristig, sondern hat das große Ganze im Blick. Schalke muss in den nächsten Monaten weiter attackieren, um an die Tabellenplätze zu kommen, die in den lukrativen europäischen Wettbewerb führen. Hier geht es nicht nur um sportlichen Anreiz für aktuelle Schalke-Spieler und künftige Neuzugänge, sondern auch um das Bedienen von Sponsoring-Befindlichkeiten. Ohne europäischen Wettbewerb würde der eine oder andere Gönner eher weniger als mehr investieren.

Weitere Ausfälle im Januar

Ausgerechnet in der Phase zwischen Januar und Februar, wenn es in der Bundesliga mit den Heimspielen gegen Ingolstadt und Frankfurt sowie dem Knaller bei Bayern München weitergeht, fehlen Bentaleb und Eric Maxim Choupo-Moting wegen des Afrika-Cups – zwei Eckpfeiler. Die Probleme begleiten den FC Schalke 04 ins Jahr 2017. Dass der Klub beim Verpassen eines europäischen Wettbewerbs auf die Spar-Bremse treten muss, ist Fakt. „Ich bin Trainer und nicht für die wirtschaftlichen Dinge verantwortlich. Ich muss meine sportlichen Vorstellungen darstellen. Und dann müssen wir sehen, was ­machbar ist“, betont Weinzierl. Die Anmerkung, dass Winter-Transfers mangels Qualität oft nicht ­zielführend sind, kontert der Trainer: „Es gibt auch im Winter gute Lösungen.“

Atsuto Uchida hat einen Traum

Mit der Rückkehr von Atsuto Uchida, der beim 0:2 in Salzburg ein Kurz-Comeback feierte, könnte Schalke bald einen Zugang aus dem eigenen Lazarett bekommen. „Zu wie viel Prozent ich fit bin, ist ein Geheimnis“, lacht Uchida, „mein Traum ist es, bald wieder in unserer Arena aufzulaufen.“ Kontroll-Untersuchungen sind bei „Uchi“ nach seinen Patellasehnenproblemen nicht mehr erforderlich. Markus Weinzierl: „Atsuto hat den Einsatz gut überstanden. Er ist glücklich. Wir freuen uns, dass er wieder fester Bestandteil der Mannschaft ist.“

Grund zur Freude hatte auch Talent Thilo Kehrer. Der junge Verteidiger, im Vorjahr noch mit Italien-Wechselgedanken beschäftigt, hat bei Schalke deutliche Schritte nach vorne gemacht. Am Sonntag soll Kehrer den gesperrten Weltmeister Benedikt Höwedes ersetzen. „Thilo hat es gegen Salzburg sehr, sehr gut gemacht“, lobt Weinzierl seinen Nachwuchsmann und sagt im Hinblick auf das Leverkusen-Spiel: „Ich habe keine andere Alternative.“ Und das meint Weinzierl nicht abwertend.