Gelsenkirchen. . Auch RB-Sportdirektor Rangnick wollte den S04-Trainer holen und war auch auf Embolo scharf. Heidel erklärt, warum beide nach Schalke kamen.
- Auch RB-Sportdirektor Rangnick wollte den S04-Trainer holen und war auch auf Embolo scharf
- Heidel erklärt, warum beide nach Schalke kamen
- Embolo wollte unbedingt nach Schalke
Markus Weinzierl durfte sich durchaus geschmeichelt fühlen – geschmeichelt und umgarnt. Als RB Leipzig in diesem Frühjahr in Richtung Bundesliga steuerte und Sportdirektor Ralf Rangnick einen neuen Trainer für den Aufsteiger aus Sachsen suchte, da galt der damalige Augsburger Weinzierl als erster Kandidat. Warum man nicht zueinander kam, blieb lange Zeit im Unklaren. Doch nun verrät Schalkes Manager Christian Heidel, dass er zu dieser Zeit schon längst ebenfalls an Weinzierl dran war und der lieber nach Schalke als nach Leipzig wechseln wollte: „Ich habe gespürt, dass er ein Engagement auf Schalke vorzieht“, sagt Heidel. Er habe jedenfalls zu keiner Zeit Angst gehabt, dass ihm Leipzig seinen Wunschtrainer für Schalke vor der Nase wegschnappen könnte.
Weinzierls Entscheidung für Schalke war eine des Herzens – sonst hätte er sich in den Gesprächen mit Schalke „selbst verstellt“, ergänzt Heidel. Der Trainer selbst will diese Geschichte vor dem Bundesliga-Duell zwischen Leipzig und Schalke am Samstagabend (18.30 Uhr) nicht allzu hoch hängen – er will nicht näher darauf eingehen, „ob und wann da Gespräche waren“. Aber er lässt keinen Zweifel daran, dass auch er Leipzig als „interessantes Projekt“ verfolgt und den früheren Schalker Trainer Ralf Rangnick als „Kopf des Ganzen“ empfindet: „Doch ich bin froh, dass ich Trainer von Schalke bin und ich hoffe, dass wir am Samstag drei Punkte mit nach Hause nehmen können.“ Es wäre die erste Niederlage für RB Leipzig, das als Aufsteiger ungeschlagen ist.
Heidel: Leipzig nicht überboten
Markus Weinzierl war nicht die einzige Person, um die Schalke und Leipzig vor dieser Saison gemeinsam buhlten. Neben dem heutigen S04-Trainer wollte Rangnick auch den aktuell verletzten Breel Embolo verpflichten; mit dem damaligen Sturm-Talent des FC Basel stand er lange Monate vorher in Kontakt, ehe Schalke kurzfristig in den Poker einstieg und vom Spieler den Vorzug bekam. Heidel erinnert sich, wie sich Embolo bereits kurz nach dem ersten Gespräch mit den Königsblauen für Schalke entschied und Leipzig anschließend darüber informierte, dass RB nun nicht mehr seine erste Wahl sei. Wenige Stunden später teilte Leipzig daraufhin mit, dass man seinerseits von Embolos Verpflichtung Abstand genommen habe. Suggeriert wurde damals: (zu) hohe finanzielle Forderungen.
Heidel beteuert aber, dass er Embolo emotional begeistert und Schalke die Leipziger nicht überboten habe – weder beim Gehalt, noch bei der Ablöse, die 22,5 Millionen Euro beträgt: „Wir zahlen nicht einen Cent mehr an Basel, als RB zu zahlen bereit gewesen wäre.“ Dass dies von Leipzig unterschwellig anders dargestellt wurde, juckt Heidel nicht: „Das ist doch klar“. Verloren hat Rangnick auch zu Schalker Zeiten nie gerne...
Am Samstag geht das Duell zwischen Leipzig und Schalke nun auf dem Rasen weiter: Ohne Breel Embolo, der noch lange verletzt ist – mit Markus Weinzierl auf der Schalker Bank. Der Österreicher Ralph Hasenhüttl, der statt Weinzierl nun zum Erfolgstrainer von RB Leipzig avanciert ist, sieht es dabei ganz pragmatisch: „Wir beide haben unser Glück gefunden, er auf Schalke, ich in Leipzig. Er hat einen tollen Verein, ich habe einen sehr tollen Verein. Deswegen ist alles gut.“