Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 kann ganz offensichtlich auf seine jungen Spieler bauen. Das zeigte sich schon in vielen Bundesligaspielen, aber auch am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale beim TSV München 1860. Für die etablierten Kräfte erwächst eine starke Konkurrenz.

Das Auftreten der jungen Garde macht es Trainer Felix Magath leichter, auf etabliertere Kräfte zu verzichten. So kann Jermaine Jones seine Verletzung in Ruhe auskurieren, Levan Kobiashvili seine schlechte Form auf der Tribüne aussitzen. Und selbst einen solchen Routinier wie Mineiro konnte der Cheftrainer im Pokal zu Hause lassen.

Lukas Schmitz spielt sich immer mehr in den Vordergrund

Schalkes junge Spieler sind eine starke Konkurrenz für die älteren im Kader. Der bisher Unbekannteste des königsblauen Nachwuchs-Quintetts, Mittelfeldspieler Lukas Schmitz, spielt sich immer mehr in den Vordergrund. Im Pokalspiel am Mittwoch bei München 1860 gehörte er erneut zu den besten Akteuren. Das gibt Selbstvertrauen. „Ich werde von Spiel zu Spiel sicherer, und deshalb traue ich mir auch immer mehr zu”, freut sich der Newcomer, der vor zwei Monaten noch in der Schalker Regionalliga-Mannschaft spielte.

Jetzt hat Lukas Schmitz einen Profivertrag unterschrieben und steht offensichtlich auf dem Sprung in die U-21-Nationalmannschaft. Seinen Aufschwung kann der Jungprofi so richtig auch noch nicht erklären. „Ich arbeite im Training an meinen Schwächen und versuche, auf dem Platz möglichst keine zu zeigen”, sagt der Mann, der fußballerisch bei der TSG Sprockhövel groß wurde.

Höwedes ist schon eine feste Größe beim DFB

Lukas Schmitz ist im Schalker Team nicht die einzige Junghoffnung. Christoph Moritz zum Beispiel hat einen ähnlich rasanten Aufstieg hinter sich. Es wäre keine Überraschung, wenn der 19-Jährige bald auch einmal im Kader einer Jugend-Nationalelf auftauchen würde. Schon etwas arrivierter in der Fußballszene ist Lewis Holtby, mit 19 Jahren auch noch ein Jungspund. Carlos Zambrano hat es mit seinen 20 Jahren schon auf elf Länderspiele für Peru gebracht, und der 21 Lenze zählende Benedikt Höwedes ist schon eine feste Größe beim DFB als Kapitän der U-21-Nationalmannschaft.

Benedikt Höwedes ist zwar Abwehrspieler, zeichnete sich aber am Mittwoch im Pokalspiel bei München 1860 als zweimaliger Torschütze aus. „Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal zwei Tore in einem Spiel gemacht – ich glaube, das ist mir früher in der Jugend mal gelungen”, sagte der Innenverteidiger. In München hat er es auch Trainer Felix Magath gezeigt. Dass er zuletzt im Bundesligaspiel gegen den HSV zuschauen musste, hatte dem Abwehrspieler aus Haltern nämlich gar nicht gefallen. „Es ist natürlich keine schöne Situation, wenn man auf der Bank sitzt”, erklärte Benedikt Höwedes im Nachklapp. „Jetzt freue ich mich natürlich, dass es im Pokalspiel so gut für mich gelaufen ist.”

Für Holtby wird es eng

Wichtig ist natürlich, dass das auch Trainer Felix Magath gefreut hat. Und der bestätigt das mit der Äußerung: „Benni hat seine Sache gut gemacht. Nicht nur wegen der Tore, er war auch auf seiner Position sehr präsent.” Dieses große Lob hat Folgen, denn für das Spitzenspiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen hat sich Höwedes offensichtlich seinen Platz in der Abwehr gesichert. „Ich glaube schon, dass er spielen wird”, sagt Felix Magath. Vielleicht sind ja auch die anderen Drei des Quartetts mit von der Partie – eng werden könnte es eigentlich nur für Lewis Holtby, der im Pokalspiel nicht so stark auftrumpfen konnte.