Gelsenkirchen. . Der FC Schalke hat vor allem im Angriff Verletzungsprobleme. Jetzt kommt es vorne auf Eric Maxim Choupo-Moting und Yevhen Konoplyanka an.
Wenn das Tornetz nicht so elastisch wäre, sondern stabil wie zum Beispiel eine Autotür, dann wäre an dieser Stelle jetzt eine dicke Beule. Mit voller Wucht beförderte Yevhen Konoplyanka den Ball beim Training ins Netz; der ukrainische Angreifer warf die Kraft und die Dynamik seines ganzen Körpers in die scharfe Flanke von Junior Caicara und erzielte ein herrliches Kopfballtor. Das kann man gut hervorheben, weil Kopfbälle bislang auf Schalke noch nicht als die ausgewiesene Spezialität des nur 1,78 Meter großen Konoplyanka galten. Aber offenbar hat die Leihgabe vom FC Sevilla auch noch verborgene Talente.
Gegen Krasnodar mit zwei Stürmern
Der 27-Jährige ist einer von zwei Stürmern, mit denen Schalke 04 am Donnerstag (21.05 Uhr/ Sport 1) das Europa-League-Heimspiel gegen den russischen Klub FK Krasnodar angehen wird, der andere ist Eric Maxim Choupo-Moting (27). Sie sollen mit ihren Toren dafür Sorge tragen, dass Schalke nach dem Spiel einen Haken hinter die Gruppenphase der Europa League machen kann. Die Rechnung von Trainer Markus Weinzierl ist so simpel wie nachvollziehbar: „Wenn wir gegen Krasnodar gewinnen, können wir mit zwölf Punkten den Deckel auf die Gruppenphase machen und uns in der letzten heißen Phase vor Weihnachten allein auf die Bundesliga konzentrieren. Das ist unser Ziel.“
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Früher Einzug in K.-o.-Runde drin
Mit einem Sieg gegen Krasnodar wäre der Einzug in die K.-o.-Runde vorzeitig gesichert, bei den dann noch ausstehenden Spielen gegen Nizza und in Salzburg könnten Stammspieler geschont werden. Weinzierls Aussage gewinnt umso mehr an Bedeutung, da Schalke im zweiten Teil der Hinrunde mit viel Improvisationskunst leben muss, weil wichtige Spieler lange ausfallen.
Erst Breel Embolo, dann Klaas-Jan Huntelaar, der nach seiner Bänderverletzung im Knie auch nicht mehr allzu viele Spiele vor Weihnachten absolvieren wird, und nach dem Derby auch noch Max Meyer und Franco Di Santo. Diese beiden sollen vielleicht am Sonntag im Bundesligaspiel gegen Bremen wieder eingreifen, nicht vorher. Einen weiteren Rückschlag bei einem Offensivspieler kann sich Schalke nicht leisten.
Wenigstens sieht es aber derzeit so aus, als könne sich Weinzierl auf die Tiefe seines Kaders verlassen. Auch ohne Embolo, Huntelaar und Di Santo gibt es mit Eric Maxim Choupo-Moting noch einen Stürmer fürs Zentrum. Der Deutsch-Kameruner, der normalerweise auf der linken Außenbahn zum Einsatz kommt, räumt zwar ein, dass er in der Mitte der Offensive länger nicht mehr gespielt hat, aber er sagt auch: „Ich weiß, dass ich diese Position gut ausfüllen kann.“ Allerdings hat er andere Qualitäten, er ist stärker in der Ballbehauptung als in der Balleroberung.
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Aufsteigende Tendenz erkennbar
Bei Yevhen Konoplyanka wiederum ist es so, dass man langsam seine Qualitäten erkennt. Schon beim 1:0-Sieg in Krasnodar war er als Torschütze der Mann des Abends. Auch nach der Umstellung auf das 3-5-2-System, das Weinzierl bis auf weiteres beibehalten will, machte er sich wertvoll: Beim Pokalsieg vor einer Woche in Nürnberg (3:2) erzielte er als zweite Spitze zwei Tore. „Er hat eine aufsteigende Tendenz und sich jetzt gut eingelebt“, lobt Weinzierl. Das Potenzial des Ukrainers könne Schalke in vielerlei Hinsicht helfen. Mittlerweile sogar als Schütze von Kopfballtoren, wie man nach dem Training weiß