Dortmund. Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange hat nach dem Derby die Ultras von BVB und S04 kritisiert. Er warf ihnen Respektlosigkeit und Ignoranz vor.

  • Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange hat nach dem Derby die Ultras von BVB und S04 kritisiert
  • Er warf ihnen Respektlosigkeit und Ignoranz vor
  • Am Samstag waren nach Polizei-Angaben 2000 Beamte im Einsatz

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange hat die Ultras der Klubs Borussia Dortmund und Schalke 04 für die immer aufwendigeren Einsätze der Polizei bei den Revierderbys verantwortlich gemacht. "Zu einem Fußballspiel gehören Emotionalität, Leidenschaft und Siegeswille. Wer wie einige gewaltbereite Ultras jedoch auf Hass, Respektlosigkeit und Ignoranz setzt, hat bei solchen Großveranstaltungen nichts zu suchen", erklärte Lange und ergänzte: "Ich würde mein Personal lieber im Kampf gegen Wohnungseinbrecher oder zur Bekämpfung der Straßenkriminalität einsetzen. Dort wird es dringend gebraucht. Solange sich an dieser Situation nichts ändert, ist es die Aufgabe Aller, gewaltbereite Fußballanhänger außen vor zu lassen!"

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Am Samstag waren nach Polizei-Angaben 2000 Beamte im Einsatz. Die Dortmunder Polizei setzte 366 Personen fest. Bei Kontrollen stellte sie 13 Sturmhauben, Pyrotechnik, 7 Tier-Abwehrsprays, fünf Küchenmesser, Boxbandagen und mit Sand gefüllte Quarzhandschuhe sicher. Acht Streifenwagen wurden beschädigt, der Mannschaftsbus des FC Schalke 04 mit Eiern beworfen. Vermummte BVB-Ultras versuchten nach dem Spiel, eine polizeiliche Absperrung zu durchbrechen. Zudem demolierten Schalke-Fans zwei Sonderzüge. Fazit der Polizei: "Ohne eine klare Trennung beider Fanlager im öffentlichen Raum und somit ohne Großaufgebot der Polizei geht es nicht."

Polizeipräsident Lange lobte Schüler der Marie-Reinders-Realschule in Dortmund und der Lessing-Realschule in Gelsenkirchen, die gemeinsam per Fahrrad anreisten. "Die Schüler zweier Schulen aus Gelsenkirchen und Dortmund haben gezeigt, dass es auch anders geht. Auch sie treten mit Leidenschaft für den jeweiligen Verein ein, schaffen dieses jedoch ohne Zwist und Streit. Welch ein Vorbild für alle gewaltbereiten sogenannten Fußballfans!", erklärte Lange. (aer)