Essen. Borussia Dortmund hat den FC Schalke 04 in der Zahl der MItglieder überholt. Aber letztlich ist nicht entscheidend, wer vorne liegt. Ein Kommentar.

Schwarz-Gelb gegen Königsblau ist ein Wettkampf. Immer. Überall. Das ist wie ein Naturgesetz. Und deshalb können sie beim BVB auch nicht anders als sich dafür zu begeistern, dass die magische Marke erreicht und der Konkurrent bei den Mitgliederzahlen überholt ist. So würden sie das in Gelsenkirchen auch machen. Das macht ja den Reiz einer liebevoll gepflegten Rivalität aus.

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Das explosionsartige Wachstum der Borussia ist zweifellos bemerkenswert. Vor elf Jahren noch war der Verein dem Exodus nahe, die Mitgliederzahl lag bei schlappen 20 000, nun ist er der zweitgrößte des Landes. In diesen Zahlen spiegelt sich wider, was in den vergangenen Jahren passiert ist: Der BVB ist – sowohl national als auch international – zu einer verlässlichen Größe geworden. Er hat Schalke auf diesem Segment überholt und weiß die Menschen dadurch gerade deutlich mehr für sich zu begeistern. Schalke ist aufgefordert, auch diesen Wettkampf anzunehmen.

Es ist nicht entscheidend, wer gerade vorn liegt

Aber letztlich ist es auch nicht entscheidend, wer von beiden nun gerade vorn liegt. Vielmehr beeindruckt einmal mehr die Begeisterungsfähigkeit für zwei Vereine, die in einer nicht gerade strukturstarken Region nebeneinander und miteinander existieren. Dortmund und Schalke sind – zusammen und jeder für sich – eine Fußballmacht aus der Nachbarschaft. Zum Vergleich: Dem angeblich besten und königlichsten Verein der Welt, Real Madrid, wollen noch nicht einmal 100 000 Menschen angehören.