Gelsenkirchen. Der Sechser ist gefunden: Schalke 04 hat Nabil Bentaleb von Tottenham Hotspur ausgeliehen. Auch Benjamin Stambouli steht vor der Unterschrift.

  • Der Sechser ist gefunden: Schalke 04 hat Nabil Bentaleb von Tottenham Hotspur ausgeliehen
  • Die Königsblauen besitzen allerdings auch eine Kaufoption auf den Algerier
  • Auch Benjamin Stambouli steht vor der Unterschrift

So schön das Wetter in Gelsenkirchen auch war: Nur selten ließen sich Schalke-Manager Christian Heidel und Sportdirektor Axel Schuster am Mittwoch außerhalb der Geschäftsstelle blicken. Sie telefonierten pausenlos, um die gewünschte Verstärkung für die Sechser-Position im defensiven Mittelfeld zu präsentieren. Nun gibt es eine Doppel-Lösung: Sicher kommt Nabil Bentaleb aus Tottenham, wahrscheinlich kommt auch noch Benjamin Stambouli aus Paris.

Bentaleb hält sich nach WAZ-Informationen seit Tagen in Gelsenkirchen auf. Er hat sogar den Medizincheck schon absolviert. Er bleibt erst einmal ein Jahr. Am Ende der Saison kann S04 den in Frankreich geborenen Algerier via Kaufoption binden. Diese dürfte zwischen 18 und 20 Millionen Euro liegen.

Heidels Anforderungsprofil war ambitioniert: laufstarker Balleroberer, taktisches Verständnis, am besten mit Erfahrung und Führungsqualitäten. Bentaleb gehört aber eher zur Kategorie „großes Talent“. Auch Roberto Di Matteo wollte Bentaleb nach WAZ-Infos einst nach Schalke holen. Der 21-Jährige kam zwar in 46 Premier-League-Spielen zum Einsatz – wegen etlicher Verletzungen fiel er in der vergangenen Saison knapp fünf Monate aus. Im Jahr 2016 spielte er in der Liga genau eine Minute.

Schalke-Manager Heidel musste Abstriche machen

„Der ideale Spieler ist nicht auf dem Markt“, sagte Heidel, „deshalb muss man gegebenenfalls auch Abstriche machen und einen Kompromiss eingehen.“ Deshalb plante Heidel stets zweigleisig. Da Bentaleb von Haus aus eher ein Achter als ein defensiver Sechser ist, hielt Heidel den Kontakt zu Stambouli. Der Franzose wird nach WAZ-Infos am Donnerstag zu Verhandlungen erwartet.

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Für die beiden Positionen im defensiven Mittelfeld stehen Trainer Markus Weinzierl nun sechs Spieler zur Verfügung. Im Pokalspiel beim Sechstligisten FC 08 Villingen (4:1) zählten Johannes Geis und Dennis Aogo zu den Torschützen. Geis speckte ab und ist fitter als vor einem Jahr, Aogo bekommt die neue Mittelfeld-Rolle gut. Leon Goretzka gehört zu den größten Talenten Deutschlands. Auch Kaan Ayhan kam bereits im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Gut möglich, dass Schalke nach dem ersten Spiel in Frankfurt noch Spieler abgibt. Stambouli und Bentaleb dürften erst nach der Länderspielpause gegen den FC Bayern am 9. September zum 18-Mann-Kader der Königsblauen gehören.

Schalke sucht noch eine Offensiv-Verstärkung

Bei zwei Verpflichtungen dürfte es aber nicht bleiben. Der Schalker Aufsichtsrat hat Heidel einen zweistelligen Millionen-Etat genehmigt. Schalke sucht noch eine Ergänzung für die Offensive. Nach dem Abgang von Leroy Sané (Manchester City) ist noch eine Position vakant. Heidels Telefon-Marathon geht weiter.