Zell am See. . Choupo-Moting fühlt sich nach seinem Doppelpack bei Schalkes 3:1 gegen Florenz schon bereit für die Bundesliga. Weinzierl testet mit Dreierkette
„Kraft tanken in Zell am See”, steht auf dem Transparent über der Straße am Ortseingang, das noch vom Trainingslager von Bayer Leverkusen in der vergangenen Woche hier hängen geblieben ist. Schalke nahm sich das Motto in leicht abgewandelter Form aber auch zu Herzen und tankte bei seinem Ausflug am Sonntag nach Zell am See weitere Zuversicht. Die wurde genährt durch einen 3:1-Sieg im abschließenden Testspiel gegen den italienischen Europa-League-Teilnehmer AC Florenz. Am heutigen Montag geht’s für die Königsblauen wieder nach Hause, und Markus Weinzierl sagt: „Es war eine gute Woche.”
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Schalkes Trainer nutzte das vorletzte Testspiel vor dem Saisonstart noch einmal, um mit zwei verschiedenen Systemen zu experimentieren: Zunächst ließ er in einem klassischen 4-2-3-1 spielen. Und nachdem das gegen Ende der ersten Halbzeit nicht mehr so gut geklappt hatte, stellte er auf eine Dreierkette in der Abwehr um. „Irgendwann wollten wir das einmal ausprobieren, aber für heute war es nicht geplant”, räumte der Trainer ein. Doch es war ein guter Griff - Schalke gewann verdient und bezwang damit binnen drei Tagen den zweiten italienischen Erstligisten nach dem FC Bologna (2:1).
Gegenüber der Partie gegen Bologna hatte der Trainer in der Start-Elf drei Änderungen vorgenommen: Ralf Fährmann rückte wieder ins Tor, Abdul Rahman Baba bekam als linker Verteidiger diesmal zunächst den Vorzug vor Sead Kolasinac, und Alessandro Schöpf begann auf der Zehn: Franco di Santo blieb dafür erst einmal draußen, Klaas-Jan Huntelaar war der zentrale Stürmer.
Choupo: "Den wollte ich genau dahin haben"
Das Highlight der ersten Halbzeit setzte aber Eric Maxim Choupo-Moting: Bereits in der fünften Minute schlenzte der Deutsch-Kameruner den Ball aus 18 Metern aus dem Stand zur Schalker 1:0-Führung in den Knick. „Den wollte ich genau dahin haben”, strahlte „Choupo” später.
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Zur Mitte der ersten Halbzeit verloren die Blauen aber den Faden - Florenz wurde zu viel Ballbesitz gestattet, kam allerdings nur durch einen Schalker Fehler zum 1:1-Ausgleich. Johannes Geis spielte einen Rückpass zu kurz, Kalinic erlief sich den Ball, umkurvte Fährmann und schob zum 1:1 ein (29.). Auch danach bekam Schalke zu wenig Zugriff.
Als Konsequenz daraus wechselte Weinzierl das System und stellte auf eine Dreierkette mit Höwedes, Naldo und dem eingewechselten Nastasic um. Die Außenverteidiger (jetzt Riether und Kolasinac) standen im Mittelfeld hoch, und Schalke erspielte sich wieder ein Übergewicht: Choupo-Moting blieb nach einem starken Antritt und einem tollen Nastasic-Pass hängen (54.), Huntelaar scheiterte erst mit einem Kopfball (55.) und später mit einem Schuss (69.), und auch Aogo blieb am Torwart hängen (64.). Auf der anderen Seite verhinderte Fährmann mit einer starken Parade gegen Khouma einen Rückstand.
Doch in der 70. Minute brachte Naldo die Blauen erneut in Führung: Der Abwehrspieler traf nach einer Ecke von Geis per Kopf ins lange Eck. Den Schlusspunkt zum 3:1 setzte in der 84. Minute nach di Santos Vorarbeit Choupo-Moting, und das war ganz gut gewählt. Denn „Choupo“” war enorm spielfreudig und lächelte später: „Ich fühle mich bereit. Die Vorbereitung ist mir ohnehin etwas zu lang - von mir aus könnte es jetzt losgehen.”
Dauert bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal aber immer noch zwei Wochen.