Essen. Der Transfer des Jung-Nationalspielers ist ein gutes Geschäft für alle Seiten. Ob er sich aber für den 20-Jährigen auch sportlich auszahlt, bleibt abzuwarten. Ein Kommentar.
Vor sechs Jahren wechselte Mesut Özil zu Real Madrid. 21 Jahre alt war er, für den hochbegabten Jungprofi überwiesen die Königlichen nach der WM in Südafrika 18 Millionen Euro nach Bremen. Für Werder damals ein gutes Geschäft.
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Heute lässt sich Manchester City den 20-jährigen Leroy Sané 48 Millionen Euro plus Bonuszahlungen kosten. Nie war ein deutscher Profi teurer. Ohne Frage: Der Junge ist ein Top-Talent. Aber ob er so viel Geld wert ist, muss sich erst zeigen. Und auch, ob es für Sané nicht nur finanziell, sondern auch sportlich Sinn ergibt, schon jetzt zu einem europäischen Top-Klub zu wechseln. Gutes Geschäft hin oder her: Das Risiko, das Sané bei zu erwartenden Leistungsschwankungen im Frühstadium der Karriere eingeht, ist hoch.
Ein Verein wie Schalke 04 hat bei solchen Zahlen keine Wahl, ein Veto wäre wirtschaftlich unvernünftig gewesen. Manchester City hingegen setzt auf das Prinzip Hoffnung: Der Scheich-Klub sichert sich Sané für eine Irrsinnssumme, um die Konkurrenz auszustechen, und schaut dann mal, wie sich der Spieler entwickelt. Als Scheich-Klub kann man sich so ein Vorgehen leisten.
Der Turbofußballer muss in England durchstarten. Denn der Luxuskader gestattet es City-Trainer Pep Guardiola, keine Rücksicht nehmen zu müssen: Schlägt der Neue nicht schnell ein, sitzt er eben draußen. Ein Junge in seinem Alter aber sollte spielen, spielen, spielen.