Gelsenkirchen. . Wenn Leroy Sané den FC Schalke in diesem Sommer verlässt, würde der Verein mehr verdienen. Grund: Eine Klausel. Diese hätte der S04 abkaufen können.
- Abslösesumme für Leroy Sané ist nur noch in diesem Jahr frei verhandelbar
- Ab 2017 sind es fixe 37 Millionen Euro, von denen ein Teil an Sané gehen würden
- 2015 hatte Schalke die Möglichkeit, Sané die Ausstiegsklausel mitsamt Ablöse-Beteiligung abzukaufen
Als Schalke am Dienstag in die nächste Phase der Saisonvorbereitung gestartet ist, freuten sich die Fans, dass Atsuto Uchida dabei war: Der lange verletzte Japaner machte sogar Teile des Mannschaftstrainings mit. Leroy Sané fehlte dagegen noch: Der Nationalspieler verbringt seinen EM-Urlaub in Amerika. Dennoch steht der 20-Jährige bei seinem Verein im Mittelpunkt, wenn es darum geht, welche offenen Fragen in den Wochen bis zum Saisonstart zu beantworten sind. Vieles dreht sich darum, ob Sané bereits in diesem Sommer nach England wechselt – oder ob er auf Schalke bleibt, wo sein Vertrag bis 2019 läuft.
Einiges spricht für einen Wechsel – und das sogar aus Sicht seines Vereins. Denn in diesem Jahr kann Schalke deutlich mehr Ablöse für sein größtes Talent kassieren.
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Angaben aus England zufolge soll Manchester City bereit sein, etwa 50 Millionen Euro für Sané zu bezahlen – die Ablösesumme ist in diesem Jahr frei verhandelbar. Ab dem Sommer 2017 greift dagegen eine Ausstiegsklausel, nach der die Ablöse auf 37 Millionen Euro festgeschrieben ist. Und, was bisher nicht bekannt war: Nach Informationen der WAZ kassiert Sané im kommenden Sommer bei der Ablösesumme mit. Ein Teil der 37 Millionen fließt dann in die Tasche des Spielers und reduziert so den Schalker Gewinn. Branchenüblich wäre eine Beteiligung von etwa zehn Prozent. Schalke blieben dann nur noch etwa 33 Millionen.
Interessant: Im Herbst 2015 bestand für Schalke die Möglichkeit, Sané die Ausstiegsklausel mitsamt Ablöse-Beteiligung abzukaufen – verbunden gewesen wäre dies mit einer Vertragsverlängerung und einer Gehaltserhöhung für den Jung-Profi, der damals gerade zum Stammspieler avanciert war. Schalke verzichtete – der Verein war durch die Turbulenzen in der Chefetage anderweitig beschäftigt. Nun wird Sané kaum noch zu einer Verlängerung bereit sein – und Schalke muss entscheiden, ob ein weiteres Jahr mit dem Nationalspieler über 13 Millionen Euro wert ist. So viel würde es 2017 weniger geben.
„Nicht fertig in der Entwicklung“
Sollte Sané in diesem Sommer nach England wechseln wollen, wird es kaum an der Ablösesumme scheitern. Auch die Verpflichtung von Rekordeinkauf Breel Embolo ist unabhängig von einem Sané-Transfer erfolgt. Nun sucht Schalke noch einen defensiven Mittelfeldspieler – einen Mann, der mit Aggressivität und strategischem Denken ausgestattet ist. Doch die dringendste Frage ist zweifellos die, wie sich Sané entscheidet.
Denn aus sportlicher Sicht könnte ein Wechsel nach England für Sané eigentlich noch zu früh kommen. „Er ist in seiner Entwicklung noch nicht fertig. Wenn er nicht spielt, entwickelt er sich nicht weiter. Doch darauf nimmt in England keiner Rücksicht“, sagt Schalkes Torjäger-Legende Klaus Fischer. Sein Rat an den 20-Jährigen: „Wenn er gescheit ist, bleibt er noch ein, zwei Jahre auf Schalke.“
Doch dann würde es deutlich weniger Ablösesumme geben.