Gelsenkirchen. . Der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 bricht an diesem Samstag zu seiner einwöchigen China-Reise auf. Es geht um Fußball und Geschäfte.
- Der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 ist an diesem Samstag zu seiner einwöchigen China-Reise aufgebrochen.
- Es geht um Fußball und Geschäfte.
- Die DFL unterstützt die Reise sogar finanziell.
Die ersten Versuche gab es in den 70er Jahren: Der US-Fußball-Klub Cosmos New York hatte viel Geld ausgegeben, um mit Franz Beckenbauer und Pele zwei Weltstars des Fußballs in die USA zu locken. Dieses Geld wollte Cosmos wieder einspielen und zielte auf einen neuen Markt: China!
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Richtig glücklich wurde damals keiner. Pele und Beckenbauer zogen das Programm mit einem mühsamen Lächeln durch, die Chinesen bestaunten die Kapitalismus-Maschine Cosmos, die in Peking Station machte, und dann war der Spuk auch schon wieder vorbei.
Das sieht jetzt, fast 40 Jahre später, anders aus. An diesem Samstag bricht der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 zu einer einwöchigen Reise nach China auf. Natürlich wird auch zweimal Fußball gespielt, doch das Hauptaugenmerk der Reise liegt darauf, auf dem chinesischen Markt einen Fuß in die Tür zu kriegen.
Die Schalker, die ohne ihren Schweizer Neuzugang Breel Embolo und die deutschen Nationalspieler fliegen, sind dabei nicht die ersten nach Cosmos New York, die den Versuch wagen. Real Madrid war schon in China, der FC Bayern München hat sein Gastspiel bereits hinter sich, und nun vertreten eben die Königsblauen die Farben der Bundesliga. Übrigens auch im Interesse der Bundesliga selbst. Die DFL als Liga-Leitung unterstützt die Reise sogar mit 250 000 Euro, denn es geht auch um die Positionierung des deutschen Fußballs in Asien. Genau in diesem Punkt gibt es Nachholbedarf, denn die englische Premier League ist in Asien weit vorne. Trikotverkauf, Bekanntheitsgrad, TV-Präsenz: England hat seinen Vorsprung seit Jahren nicht abgegeben.
Albertz einer der ersten Spieler in China
Doch der deutsche Fußball holt langsam auf. Jörg Albertz, früher unter anderem Profi bei Fortuna Düsseldorf und dem HSV, war einer der ersten deutschen Spieler, die einen Vertrag in China unterschrieben. Richtig glücklich wurde „Hammer-Ali“ aber nicht. Zu seinen Zeiten erschütterte ein Skandal um manipulierte Spiele die chinesische Liga, Albertz kehrte rasch in seine Heimat zurück.
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Doch mittlerweile brummt der Fußball in China, und die Klubs geben Millionenbeträge in zweistelliger Höhe für internationale Stars aus. Jüngstes Beispiel: Der brasilianische Star Hulk kam für die Rekordablöse von 56 Millionen Euro von Zenit St.Petersburg zum chinesischen Erstligisten Shanghai SIPG.
In diesen aufblühenden Markt möchten auch die Schalker hinein. Alexander Jobst, als Vorstandsmitglied beim Klub für das Marketing zuständig, sagt: „Wenn wir international unsere Zielmärkte erschließen wollen, ist es nur konsequent, dort mit unserer Mannschaft präsent zu sein. Wir wollen während unseres Aufenthalts möglichst viele Fans für Schalke 04 begeistern und für weitere Partner interessant werden.“
Damit auch die Fans in Deutschland das Debüt von Markus Weinzierl als Trainer des FC Schalke 04 live im Fernsehen verfolgen können, überträgt Sport1 die beiden Spiele auf der China-Reise. Am Dienstag, 5. Juli, messen sich die Schalker mit Guangzhou R&F, (ab 13.25 Uhr). Am Donnerstag, 7. Juli (ab 13.25 Uhr) folgt die Partie gegen Guangzhou Evergrande.