Gelsenkirchen. Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes hatte das Spiel gegen Leverkusen „nicht im Plan“. Er sollte das Team antreiben – und musste dann sogar spielen.

• Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes hatte das Spiel gegen Leverkusen „nicht im Plan“.
• Er sollte das Team antreiben – und musste dann sogar spielen.
• Stürmer Franco Di Santo saß nur auf der Tribüne.

Es war schon eine Überraschung, dass er überhaupt im Kader des FC Schalke 04 stand: Am Dienstag zuvor hatte Benedikt Höwedes ein Comeback gegen Leverkusen noch völlig ausgeschlossen – und dann warf André Breitenreiter seinen Kapitän vier Tage später in der Schlussphase sogar noch ins Getümmel. Als Brecher in der Offensive sollte der Abwehrspieler noch retten, was am Ende doch nicht mehr zu retten war. Ein Akt mit dem Mut der Verzweiflung.

Auf die Ersatzbank war Höwedes gerückt, weil Matija Nastasic einen Rückschlag erlitten hatte: „Er musste das Training abbrechen, hatte Probleme am Fuß und Schmerzen“, so Breitenreiter. Eigentlich war der ebenfalls lange verletzte Serbe bei seinem Comeback schon weiter. Eingewechselt wurde Höwedes dann wohl auch, weil beim Anrennen zum Schluss ein kopfballstarker und wuchtiger Spieler gebraucht wurde: Franco Di Santo war nicht für den Kader nominiert worden – diese Option fehlte. Höwedes stellte sich zur Verfügung, war aber selbst überrascht: Das Spiel gegen Leverkusen sei „nicht im Plan“ gewesen.

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Von Elmar Redemann

Eigentlich steckte hinter der Kader-Nominierung aber wohl der Gedanke, dass Höwedes die Mannschaft allein durch seine Anwesenheit antreiben sollte. „Für die Stimmung und die Spannung vor dem Spiel und in der Halbzeitpause ist er als Kapitän wichtig“, erklärte Breitenreiter. Doch dieser Plan ging nur vor dem Spiel auf – in der Halbzeitpause hatte keiner mehr Zugriff auf die Spieler. Zumindest blieb nichts hängen, obwohl Höwedes fand: „In der Halbzeit haben Trainer und Spieler gute Worte gefunden.“

Ein beispielloser Zerfall

Breitenreiter berichtete glaubhaft, was da besprochen worden sei: „Wir wollten genauso aktiv bleiben und auf das dritte Tor spielen – und dann verfallen wir in einen Tiefschlaf.“ Drei Gegentore in sechs Minuten – ein beispielloser Zerfall. „Ich habe ja schon viel erlebt“, sagte Manager Horst Heldt geschockt, „aber zwei solche Halbzeiten noch nicht.“

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